Windischeschenbach
03.01.2019 - 13:55 Uhr

Wolf, Stromtrassen und Polder

Der Bezirksverband des Bayerischen Bauernverbands hat sich zum Jahresabschluss ausführlich mit dem Thema Wolf auseinandergesetzt.

Der BBV Oberpfalz trifft sich zur Bezirksversammlung in Windischeschenbach. Bild: exb
Der BBV Oberpfalz trifft sich zur Bezirksversammlung in Windischeschenbach.

Dazu war der neue Wolfsbeauftragte für die Oberpfalz, Markus Martini, zu Gast. In der Diskussion zeigte sich, dass vor allem tierhaltenden Betriebe in großer Sorge sind.

Neben weiteren Wolfsrissen befürchten die Weidetierhalter Probleme mit panikartigen Ausbrüchen von Herden und dadurch entstehende Schäden bis hin zu unkalkulierbaren Haftungsrisiken. Wie aus anderen Bundesländern berichtet wird, bieten hier selbst Herdenschutzhunde und angeblich wolfssichere Zäune keinen ausreichenden Schutz.

Zur nachhaltigen Sicherung der Weidetierhaltung in der Oberpfalz formulierten die BBV-Kreisbäuerinnen und -Kreisobmänner eine Resolution, die sich an Politiker richtet. „Alle verhaltensauffällige Wölfe müssen unbürokratisch und schnell der Wildbahn entnommen werden“, fordert Präsident Josef Wutz. „Es darf nicht sein, dass ausgerechnet diejenigen Betriebe, die eine besonders extensive und tierwohlorientierte Landwirtschaft betreiben, durch die Rückkehr des Wolfs ihre Weidetierhaltung aufgeben müssen.“

Eine weitere Herausforderung für die Landwirte in der Oberpfalz stelle der Bau der Stromtrassen Ostbayern-Ring und Süd-Ost-Link dar. Neben der Notwendigkeit der Trasse diskutierte die Bezirksversammlung auch die Entschädigungsfragen intensiv. „Von wiederkehrenden Zahlungen wollen die Bauern nicht abweichen. Aber auch das Thema Flächensparen habe bei einer Realisierung der Trasse oberste Priorität. „Wenn man sieht, wie viel Wald für die beiden Trassen gerodet werden muss, wie viele neue Masten entstehen und wie viel Fläche für den naturschutzfachlichen Ausgleich hergenommen wird, ist man als Landwirt einfach schockiert“, meint Martin Härtl, stellvertretender Kreisobmann von Tirschenreuth.

Die Bezirksversammlung des BBV begrüßte zudem die Entscheidung der Staatsregierung, auf Polder im Raum Regensburg zu verzichten. Dass Hochwasserschutzmaßnahmen wichtig seien, sei unbestritten. Dies sei aber auch durch dezentrale Maßnahmen möglich.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.