Windischeschenbach
03.02.2019 - 13:05 Uhr

Zukunft liegt im Herzen der Stadt

560 Windischeschenbacher haben sich die Mühe gemacht und die Fragebögen der Städteplaner ausgefüllt. Robert Leiner präsentiert nun das Ergebnis.

Planer Robert Leiner stellt das Ergebnis der Fragebogenaktion vor. Bild: fz
Planer Robert Leiner stellt das Ergebnis der Fragebogenaktion vor.

Wie sehen die Windischeschenbacher ihre Stadt? Diese Frage steht ganz oben im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Um Aufschluss darüber zu bekommen, hatte das Planungsbüro "iq" 1200 Fragebögen per Zufallsgenerator versandt. 560 davon kamen wieder zurück und wurden ausgewertet. Die beiden Planer Robert Leiner und Rainer Heinz bewerteten diese Quote als "recht gut".

Viele Themengebiete wurden behandelt. Defizite sieht man allgemein in zentralen Möglichkeiten für "Treffen", dies gelte besonders fürs Zentrum. Die Einzelhandelsnutzung beurteilen 85 Prozent so, dass sie bei den Discountern vor Ort einkaufen. Zugleich fahren aber 50 Prozent mehrmals im Monat nach Weiden. Die Beurteilung auf Themen ausgerichtet wie Stimmung, Außenwirkung, Zusammenhalt oder auch Wirtschaft hält sich die Waage. Dabei bewerten die Bürger das gastronomische Angebot schlecht, die Freizeit- und Sportmöglichkeiten, die die Vereine bieten, aber als gut.

Was empfinden Sie positiv? Hier lag das Freizeitangebot ganz vorne mit 23 Prozent. Über die wirtschaftliche Entwicklung und die Ansiedlung von Rossmann freuen sich 16 Prozent. Lebensqualität mit 4,5 Prozent und Verkehrsanbindung mit 3 Prozent reihen sich ganz unten an. Negativ sehen die 560 Fragenbogenausfüller den Einzelhandel bei einer Quote von 33 Prozent. Das Stadtbild sehen 27 Prozent negativ und auch die Gastronomie.

Wo sollte man denn ansetzen? Beim Einzelhandel mit 24 Prozent, dem Stadtbild mit 15 Prozent und einer Wiederbelebung mit 13 Prozent in der Innenstadt. Wie sieht es mit der Stadtmitte aus? Bei den Punkten Aushängeschild, positives Erscheinungsbild, attraktiver Wohnstandort, Geschäftsstandort kreuzten die Befragten meist "nicht zutreffend" an.

Interessant waren die Aussagen über die Zukunft. Die Entwicklung hin zu einem attraktiven Wohnstandort für Familien wird positiv beurteilt. Was sich allerdings auf die Wohngebiete und weniger auf das Stadtgebiet bezieht. Allgemein sprechen die Planer bei Windischeschenbach trotz Gewerbegebiet an der Autobahn in erster Linie von einem Wohnstandort, einer typischen Oberpfälzer Kleinstadt, geprägt von dörflichen Strukturen, offen und geradlinig. Aber das mit Potenzial.

Was folgert man daraus? Es soll ein Bewusstsein herausgestellt werden, eine Gestaltungsgemeinschaft zu leben, Identifikationsmerkmale sollen gestärkt werden, ein Wohnstandortmarketing ist wünschenswert und Treffpunkte in der Innenstadt würden das Leben bereichern. Ein Kultur-Zoiglhaus mit Begegnungsmöglichkeiten sei für Letzteres ein Ansatz. Bezüglich wohnen gelte es ein Beispiel zu kreieren.

Einen Abstecher machten die Planer auch in die Demographie. Heute leben 5000 Menschen in Windischeschenbach. 2034 werden es nur mehr 4300 Bürger sein. Darum sollte die Siedlungsentwicklung weg von außen auf den Hauptort gehen. Neue Funktionen sollen Leben in die Stadtmitte bringen, damit ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind und bislang anonym in Siedlungen leben wollen, hier eine neue Heimat finden können. Im Kern sollte sich ein mulitfunktionales Zentrum entwickeln. Standort, Freiraum und Gebäude sind die Botschaft.

 
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