Der Bürgerfestsamstag stand ganz im Zeichen der Partnerschaft zwischen Winklarn in der Oberpfalz und der gleichnamigen Partnergemeinde in Niederösterreich. Schon am Vormittag wurde die Bilder- und Fotoausstellung zum 50-Jährigen der Partnerschaft im Saal des Thammerhauses am Marktplatz mit zahlreichen Gästen offiziell eröffnet. Peter Turban aus Maxhütte-Haidhof, ein gebürtiger Winklarner, hat die alten Fotos seit Beginn der Partnerschaft 1974 präsentiert. Gemeinsam mit Hans Bock und Reinhard Sitz aus Niederösterreich hat er eine beachtliche Sammlung zusammengetragen.
Die Serie beginnt mit dem ersten Besuch in Niederösterreich und dem Gegenbesuch in der Oberpfalz. Die zahlreichen Heimatfeste und die verschiedenen Feste im Mostviertel sind mit Bildern und teilweise mit Beschriftungen dokumentiert. Auch der Feuerwehrhausbau mit niederösterreichischer Hilfe, die Faschingsumzüge und die Bulldog-Fahrten mit den McCormicks nach Österreich durften nicht fehlen. Ein alter Film von Siegfried Turban, gedreht 1975 beim zweiten Besuch in Niederösterreich, weckt alte Erinnerungen. Bei den Betrachtern hörte man so manche Bemerkung, manchmal zum Schmunzeln wie „Gell, da schaust wia jung i amol wor“ oder auch zum Nachdenken „Oh Gott, der lebt a scho lang nimmer“.
Stolz auf langes Miteinander
Mit dem "Castaldo Marsch" eröffneten die Blaskapelle Kunschir und der Musikverein aus Österreich den Festakt zum 50-jährigen. Bürgermeisterin Sonja Meier begrüßte die Festgäste und die Vereine aus Österreich und auch die einheimischen namentlich. Sie dankte allen Helfern, die bei den Vorbereitungen mitgewirkt haben, dieses Ambiente zu schaffen, besonders Festleiter Andreas Sorgenfrei. Für Bürgermeister Peter Ebner ist dieser Festakt eine große Ehre. „Man kann stolz sein auf dieses lange Miteinander, Freundschaften muss man leben und auch pflegen,“ so beschreibt er die Beziehung. Er bedankte sich bei seiner Vorgängerin Sabine Dorner-Leyerer für die Vorbereitungen dieses Jubiläums von österreichischer Seite und bat sie, den Festakt gemeinsam mit Sonja Meier zu gestalten.
Vor dem Rückblick spielten die beiden Kapellen noch den Marsch „Grandioso“, passend zum Festakt. Die beiden Damen ließen die 50 Jahre Partnerschaft abwechselnd Revue passieren. Sabine veranschaulichte diese Zeitspanne, 50 Jahre sind 2600 Wochen, 18 200 Tage, 436 800 Stunden oder 26 208 000 Minuten. 1974 fuhr ein Bus nach Winklarn in Österreich, und die Partnerschaft wurde besiegelt. 1975 erfolgte dann der Gegenbesuch. Es war selbstverständlich, dass man sich bei den Heimat- und Dorffesten gegenseitig besuchte. Es entstanden Freundschaften zwischen den Vereinen und auch zwischen einzelnen Familien.
Von Herzlichkeit geprägt
Zum 20 Jährigem wurden an den Orteingängen in beiden Gemeinden Tafeln mit den Wappen aufgestellt. 25 Jahre Partnerschaft wurde beim Dorffest im Mostviertel gefeiert, 30 Jahre beim Bürgerfest in der Oberpfalz und 40 Jahre auch in der Oberpfalz mit den Partnerschaftssäulen als Gastgeschenk. So manche Anekdote durfte bei dem Rückblick nicht fehlen. Die Bürgermeisterinnen waren sich einig: Jedes Treffen war immer von Herzlichkeit geprägt. Mit einer Schweigeminute gedacht die Festversammlung auch der verstorbenen Gönner der Partnerschaft.
Den Partnerschaftslikör erhielten als Dankeschön Gernot Lechner, Reinhard Sitz, Stefan Sitz (alle aus Österreich) sowie Andreas Sorgenfrei, Hans Bock, Peter Turban und Susanne Hutzler. Als Willkommensgeschenk bekam Peter Ebner den edlen Tropfen. Bürgermeister Peter Ebner und sein Vize Stefan Sitz überreichten noch Blumen an die beiden Damen und Erinnerungstafeln für die Rathäuser.
Mit dem Partnerschaftslikör und zwei Oberpfälzer Gläsern mit dem Wappen bedankte sich Sonja Meier bei Sabine Dorner-Leyerer für die super Zusammenarbeit und die Freundschaft. Sie wünschte ihr auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute. Die im österreichischen Winklarn gezüchtete Fuchsie "Mein Winklarn" soll immer an die Partnerschaft erinnern, so die Bürgermeisterin a.D.
Mit der österreichischen Bundeshymne und dem Deutschlandlied endete der Festakt, nachdem sich der neue Bürgermeister Peter Ebner und die Bürgermeisterin a.D. Sabine Dorner ins Goldene Buch des Marktes Winklarn eingetragen hatten. Die Gäste am vollbesetzten Marktplatz genossen noch bis Mitternacht die schmissigen Weisen der Blaskapelle Kunschir.
50 Jahre Partnerschaft mit Winklarn in Österreich
- Erster Kontakt: 1973 über Josef Achatz
- Besiegelung: 1974 durch den Winklarner Bürgermeister Hans Thammer und seinen österreichischen Kollegen Franz Hochholzer
- Meilensteine: zum 20-Jährigen Tafeln mit Wappen installiert, Partnerschaftssäulen zum 40-Jährigen
- Verstorbene Gönner: Hans Thammer, Ernst Hochholzer, Ernst Rücklinger, Hans Schießl, Herbert Litscha und Anton Hohensteiner.
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