Das Kulturreferat des Landkreises Cham besuchte gemeinsam mit dem Arbeitskreis Heimatforschung bei einer heimatkundlichen Exkursion das Dokumentationszentrum Hinterglasmalerei an der Thomas-Aquinus-Rott Grundschule Winklarn-Thanstein. Die Fahrt stand unter dem Motto „Heimatschätze entdecken“.
Die 50-köpfige Reisegruppe begrüßten Bürgermeisterin Sonja Meier und Annemarie Mösbauer vom Arbeitskreis Hinterglas vor der Schule in Winklarn. Sonja Meier stellte den Gästen zunächst die Marktgemeinde vor. Annemarie Mösbauer ging im Anschluss auf die Entstehung des Dokumentationszentrums für Hinterglasmalerei in Winklarn und die Hintergründe ein.
Die ersten dokumentierten Anfänge gehen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Hauptvertreter waren die Handwerkerfamilien Rott und Ruff neben Schwab, Wellnhofer und Wüstner. Thomas Aquinus Rott bildete sogar aus, dies beweist ein noch erhaltenes Lehrzeugnis. Aufgrund dieser Lehrtätigkeit erhielt die hiesige Grundschule auch seinen Namen.
Mit dem Tod von Karl Ruff jun. und seines Sohnes Rudolf endete 1915 die Maltätigkeit in der Werkstatt Ruff und somit in Winklarn abrupt. Viele Jahrzehnte geriet diese besondere Technik in Vergessenheit, bis sich Raimund Schuster in den 70er Jahren dieser Thematik annahm.
Um die Jahrtausendwende wuchs der Wunsch einiger Interessierter, dieses Alleinstellungsmerkmal des Marktes Winklarn zu präsentieren. 2008 kam es zur Gründung eines Arbeitskreises mit dem Ziel, das Alleinstellungsmerkmal zu präsentieren, es Wert zu schätzen und die Technik weiter zu geben. Nach vielen Planungen entschied man sich für das Dokumentationszentrum. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln der EU und des Freistaates Bayern. "Die Kinder- und Erwachsenenmalkursen werden sehr gerne angenommen und so die Technik weitergegeben", berichtete Annemarie Mösbauer.
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