Winklarn
12.12.2023 - 17:48 Uhr

Das Dokumentationszentrum für Hinterglasmalerei in Winklarn aufwerten

Das Dokumentationszentrum für Hinterglasmalerei in Winklarn ist eine Rarität. Trotzdem muss der Arbeitskreis stets am Ball bleiben, damit nach zehn Jahren das Interesse nicht nachlässt.

Das Dokumentationszentrum für Hinterglas, eine ständig zugängliche Ausstellung an der Grundschule Winklarn-Thanstein besteht seit zehn Jahren. Nach einem Jahrzehnt plant der Arbeitskreis Umgestaltungen und Verbesserungen, um das Zentrum für Besucher weiterhin attraktiv zu halten.

Bei einem Rundgang mit Bürgermeisterin Sonja Meier informierte sich Bezirksheimatpfleger Tobias Appl über das Dokumentationszentrum, die Entstehung und die erworbenen Bilder. Der Arbeitskreis Hinterglas, wissenschaftlich unterstützt von Reiner Reisinger, widmet sich der Erforschung und Präsentation der Winklarner Malergeschichte, die für den Markt Winklarn ein Alleinstellungsmerkmal ist. Nach jahrelangen Recherchen und der Suche nach einem geeigneten Platz zur Präsentation entschied man sich, die Sammlung im Eingang des Schulgebäudes zu etablieren.

Auf den Schulnamen „Thomas-Aquinus-Rott-Grundschule Winklarn-Thanstein“ wurde bei der Präsentation Wert gelegt, weil der Hinterglasmaler Thomas Aquinus Rott auch Lehrlinge ausbildete. An Stellwänden und Vitrinen, die immer zugänglich sind, werden die Fragen „Wer“, „Wie“, „Was“ und „Wo“ beantwortet. Weitere Informationen bietet die Medienstation, die jeden Tag von 7 Uhr bis 21 Uhr geöffnet ist. Digital können sich hier die Besucher über die Biographien der Malerfamilien, das Werksverzeichnis, das alte Auftragsbüchlein mit Aufträgen von 1905 bis 1909, Schäden an Hinterglasbildern und mögliche Konservierungsmöglichkeiten, Bilder von zahlreichen Rissen, den Irlacher Kreuzweg und die neuesten Forschungsergebnisse informieren.

Das besondere Werkstück, das Original des “Irlacher Kreuzwegs“, ist im Innenbereich der Schule an den Wochenenden von außen einsehbar. Er ist in einem sehr guten Zustand und fast vollständig erhalten. Finanziert wurde diese Ausstellung von der Marktgemeinde Winklarn und der Lokalen Aktionsgruppe „Brückenland Bayern-Böhmen“. Deshalb befinden auch viele Erklärungen in tschechischer Sprache in den Vitrinen.

Nach der Besichtigung des Archives mit der Handbibliothek, den angekauften Orginalen und den Erklärungen über das Dokumentationszentrum brachte Tobias Appl gemeinsam mit seinem Stellvertreter Florian Schwemin und Kerstin Pöllath bei einer anschließenden Besprechung Verbesserungsvorschläge. Möglichkeiten der Aufwertung wären demnach der Ankauf eines Archivschrankes für die erworbenen Originale, die Umgestaltung der Vitrinen, die Neugestaltung der Stirnseiten der Vitrinen, die Überdachung der Infotafeln mit Lamellenbedachung, kleine Podeste vor den Vitrinen und den Infotafeln für Kinder, eine punktuelle Beleuchtung der Vitrinen und vor allem die Anstrahlung der Kreuzwegstationen im Innenbereich.

Tobias Appl schlug vor, für die genauere Planung und Umsetzung die Museums- und Ausstellungskonzeption Cultheca aus Regensburg, die bereits 2013 die Gestaltung vornahm, mit einzubeziehen. Wenn Cultheca noch einen Kostenvoranschlag bringt, soll – vorbehaltlich der Entscheidung des Gemeinderates – wegen eines Zuschusses bei ILE Brückenland Bayern-Böhmen nachgefragt werden, ansonsten wären noch Zuschüsse über die Bezirksheimatpflege und die Marktgemeinde möglich.

Hintergrund:

Die digitale Medienstation

  • Beantwortung der Fragen "wo", "wer", "was" und "wie"
  • Bilder der Risse
  • Auftragsbüchlein von 1905 bis 1909
  • Restaurierungsvorschläge
  • Werksverzeichnis
  • Biographien der Malerfamilien
  • Der" Irlacher Kreuzweg"
  • Die neuesten Forschungsergebnisse
 
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