In eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit entführte das Duo Luscinia die Gäste im Thammersaal. Das Programm "Zwielicht" versetzte die Zuhörer in die Stimmungen des Abends und der Nacht, mal schaurig und verzweifelt, dann lieblich und romantisch, und auf jeden Fall berührend. Mezzosopranistin Julika Hing und Harfinistin Johanna Dorothea Görißen, beide Preisträgerinnen des Deutschen Musikwettbewerbs, präsentierten klassische Werke sowie Interpretationen, die die Tiefe menschlicher Gefühle im Zwielicht ergründen.
Neben erstklassig gesungenen Liedern von Mozart, Schubert, Schumann, Brahms und Britten erklangen Harfensolostücke von Faurè, Britten und Reniè, bei denen die Harfinistin glänzte. Die nicht alltägliche Kombination von Harfe und Gesang ermöglichte eine große Bandbreite an Klangfarben, von intim bis expressiv, und die geheimnisvolle Stimmung der Dämmerung, des Zwielichts, erzeugte besondere Gefühle. Das fahle Licht des Mondes, besungen in Robert Schumanns Lied "An den Mond", weckt Erinnerungen, die man in sich trägt, erklärte Julia Hing. Dem gegenüber stand die Arie an den Mond aus Antonin Dvoraks Oper "Rusalka", die Gänsehaut-Feeling erzeugte und von den gut 60 Gästen mit Bravorufen honoriert wurde.
"Zwielicht" von Robert Schumann nach dem Text von Joseph von Eichendorf und "In the Twilight" von Amy Beach, einer amerikanischen Komponistin, verkörperten den Programmtitel. "Gretchen am Spinnrade" von Franz Schubert nach Goethes Faust durfte ebenso wenig fehlen wie "Abendempfindung" von Wolfgang Amadeus Mozart.
Die deutsch-amerikanische Mezzosopranistin studiert seit 2019 Gesang an der Hochschule für Musik in Karlsruhe und wurde beim Finale des Deutschen Musikwettbewerbs mit einem Sonderpreis für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Die Harfinistin ist Studentin an der Hochschule für Musik in Berlin und Akademistin bei den Münchener Philharmonikern. Sie konzertiert seit vielen Jahren solistisch und tritt mit zahlreichen Orchestern auf. Mit dem Lied "Morgen wird die Sonne wieder scheinen" von Richard Strauß wurde das Konzert mit viel Applaus offiziell beendet. Als Zugabe gab es das Lied "Der Nussbaum" von Robert Schumann, und die Vorsitzende der Freunde der Kunst, Monika Krauß, bedankte sich für das "traumhafte Konzert".
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