Für den Abend am Winklarner Marktplatz hatte man Cornelia Monske mit ihrem Schlagzeugensemble gewinnen können. Es geht um Rituale und es gibt sogar eine Uraufführung.
Bürgermeisterin Sonja Meier begrüßte unter den zahlreichen Besuchern auch Landrat Thomas Ebeling und die Freunde der Kunst Oberviechtach. Nach "Spirit of Portugal" und "Serenade" war man auf den letzten festival-Beitrag gespannt: Auf "Percussion", ein Ensemble mit chinesischen Musikern, das von Professorin Cornelia Monske geleitet wird. Die Musikerin wechselte nach langjährigem Violineunterricht zur "Percussion" (alle Musikinstrumente aus dem Bereich der Schlag- und Effektinstrumente). Nach dem Studium waren weitere Ausbildungsorte Tokio, Rotterdam, Straßburg und New Jersey. Als Stipendiatin des Deutschen Musikrates wurde sie in die Bundesauswahl "Konzerte Junger Künstler" aufgenommen. Es folgten weltweite Konzertreisen. 2007 wurde Cornelia Monske als Professorin an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg berufen.
Mit chinesischen Musikern
Cornelia Monske führte selbst professionell durch das Programm. "Die Auswahl der Stücke habe sie dem Generalthema "Rituale" entsprechend getroffen, erläuterte Monske. "Die verschiedenen Rituale werden mit Hilfe der Klänge von Trommeln erkundet und spürbar gemacht", so die Musikerin. Sie stellte die einzelnen Stücke aus verschiedenen Ländern vor, die sie mit Yue Wu, Xinghan Ren und Ruobing Sun zu Gehör brachte.
Die erste Komposition "Gu Wei" von Wang Yidong demonstrierte die Techniken und Spielmethoden der China-Trommeln. "Gotan 2", gespielt im Duett, geht auf eine kultische Tanzpantomime zurück und ist dem Tango sehr ähnlich. Mit einem großen Gongschlag begann die Uraufführung eines neuen Stückes "Construction Ritual" des norddeutschen Komponisten Altug Ünlü zum Thema Rituale. Die Rituale zeigen sich hier bei den Wiederholungen.
"Es gibt nur Klänge"
Cornelia Monske rät, "sich einfach verzaubern zu lassen, es gibt keine Melodie, es gibt nur Klänge". Lautstärke und Rhythmus wechseln ständig. Mit "Octabones" von Adi Morag und "Ritual Music" von David Skidmore kamen wechselnder Rhythmus, aber auch Wiederholungen zu Gehör. Die chinesische Traditionsmusik "Bull fights Tiger" gehört zum nationalen Kulturerbe. Dabei spielte ein Duo mit zwei Jiangzhou-Trommeln eine Kampfszene zwischen Bullen und Stieren. Eingebaute Choreographien wiesen auf die Kampfsituation hin. Auch das japanische Schlussstück "Marimba Spiritual" von Minoru Miki zeigte mit den Rhythmusmustern, die immer wieder kehrten Rituale auf.
Das Können, mit zwei Schlegel in einer Hand zu agieren und das Zusammenspiel, teilweise ohne Noten, faszinierte die Zuhörer. Mit einem langen Applaus und dem Wunsch, solche Konzerte in den nächsten Jahren wieder einzuplanen, verabschiedeten sich die Musikfreunde.
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