Zu einem Vortrag über aktuelle Themen des Frauenbundes sowie die Europawahl waren auch Bürgermeisterin Sonja Meier, Pfarrer Eugen Wismeth und Vertreter der Zweigvereine Thanstein und Winklarn gekommen. Als Rednerin des Abends begrüßte Vorsitzende Christa Dietl die neue bayerische Landesvorsitzende und Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes Emilia Müller. "Weil der Frauenbund sehr viel bewegt", sagte sie, habe sie dieses Amt aus Überzeugung übernommen. Dies zeigten auch die verschiedenen Unterbereiche im Jahresthema "Frauensolidarität".
Neben dem Frauenbund ist Europa für Emilia Müller "ein Herzensprojekt". Die europäische Union sei nicht über Nacht entstanden, sondern Frucht jahrzehntelanger Arbeit, beleuchtete die frühere Europaministerin. "Nie wieder Krieg", sei dabei der Grundgedanke gewesen. 2019 nun gehe es für Europa um die Frage, ob sich der Kontinent auf einen konstruktiven und proeuropäischen Kurs halten lässt – trotz "stürmischer Zeiten" mit Themen wie Finanz- und Wirtschaftskrisen, Flüchtlingswelle, Terrorgefahr und Brexit. "Europa steht an einem Scheideweg", sagte Müller. Großmächte wie China oder Russland wollten Europa schwächen, die Popolisten es gar zerstören. Der innere und äußere Frieden, der gemeinsame Wohlstand und die Zukunft als Wertegemeinschaft stünden auf dem Spiel.
Müller charakterisierte Europa als "Frieden- und Wirtschaftsprojekt". Begriffe wie Kalter Krieg, Eiserner Vorhang oder die Teilung in Ost seien für die jungen Leute nur Begriffe aus Geschichtsbüchern. Mittlerweile biete das Schengen-Abkommen über 400 Millionen Bürgern aus 26 Mitgliedsstaaten die Freiheit, sich ohne Pass- und Grenzkontrolle zu bewegen. 350 Millionen Menschen haben den Euro als stabile Währung. Durch die Osterweiterung der EU habe auch die Oberpfalz profitiert.
"Nur als Gemeinschaft kann Europa in einer globalen Welt bestehen", ist Emilia Müller überzeugt, sei es politisch, sozial oder wirtschaftlich. Dazu gehöre auch, Verantwortung außerhalb Europas zu übernehmen. Dabei gehe auch hier der Frauenbund mit kleinen Schritten voraus, wie Müller am Verkauf fair gehandelter Waren oder der Solibrotaktion verdeutlichte. Ein „Zurück ins Gestern“, wie es die AfD fordere, gefährde Freiheit, Wohlstand, Demokratie sowie die Rechtsstaatlichkeit.
Die frühere Europaministerin hoffte, dass diese aufgezählten Gründe viele der Anwesenden dazu bringen, bei der Europawahl am 26. Mai abzustimmen, um das "Europa von morgen" zu schaffen. Vorsitzende Christa Dietl und Maria Baumer bedankten sich bei der Referentin mit einem kleinen Präsent für ihren sehr informativen Vortrag.













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