Winklarn
25.05.2021 - 13:53 Uhr

Keine Solarparks in der Marktgemeinde Winklarn

Die Zuhörerplätze waren begehrt: Welche Haltung nimmt der Markt Winklarn künftig zum Bau von Freiflächen-Solaranlagen ein? Das Thema hat Zugkraft.

Freiflächen-Photovoltaikanlagen erleben einen Boom. Der Marktrat Winklarn sprach sich in seiner Sitzung gegen Solarparks aus. Archivbild: Petra Hartl
Freiflächen-Photovoltaikanlagen erleben einen Boom. Der Marktrat Winklarn sprach sich in seiner Sitzung gegen Solarparks aus.

Zentrales Thema der letzten Marktratssitzung war die Haltung des Marktes Winklarn zu Anträgen auf Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf dem Gebiet der Marktgemeinde. Da sich die Anträge häufen und auch in die Diskussion geraten, bat Bürgermeisterin Sonja Meier die Markträte um ihre Meinung, wie Winklarn in Zukunft mit solchen Anfragen umgehen soll.

Markträtin Kerstin Bauer und Zweiter Bürgermeister Markus Fichtinger sprachen sich gegen diese Art der Energiegewinnung aus, weil diese Flächen aus der landwirtschaftlichen Produktion herausfallen und die Landschaft nicht unbedingt verschönern. Solange es noch Dächer gibt, die sich dafür eignen, sollten diese genutzt werden.

Auch Marktrat Michael Merthan hält landwirtschaftliche Flächen viel zu schade für solche Anlagen. Industriebrachen oder anderweitig verschmutzte Flächen findet er nach einer geeigneten Abdeckung für sinnvoll. Als positives Beispiel nannte er das Gelände am Linder Bahnhof. Vielleicht könne man den ehemaligen Schuttplatz auf der Trad einmal zur Energiegewinnung nutzen, schlug er vor. Nach der Beratung kam das Gremium einstimmig zu folgendem Beschluss: Die Marktgemeinde Winklarn unterstützt keine Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Bereich der Marktgemeinde. Die Antragsteller werden schriftlich über diesen Beschluss unterrichtet.

Zu den schriftlich eingereichten Fragen von Drittem Bürgermeister Robert Eibl stand die Bürgermeisterin Rede und Antwort. Zum Thema Pflege alter Bäume in Obereppenried und Schneeberg berichtete Meier, dass die Entscheidung bei der Naturschutzbehörde liege. Was die Unratablagerung bei Windhals anbetrifft, befürchtet Eibl, dass die Gemeinde für die Entsorgung auf dem Gemeindegrund aufkommen muss, wenn der Verursacher nicht mehr greifbar ist. Dazu schlug Sonja Meier vor, den Pachtvertrag zu kündigen und auf eine Räumung zu drängen. Auch um eine Lösung der ungesicherten Wasserlöcher wird bei einem Ortstermin gesucht, versprach die Bürgermeisterin.

Zum Thema "Brandschutzmauer zum Anwesen Schön" regte Robert Eibl eine Grunddienstbarkeit oder einen Nutzungsvertrag an. Wie Kämmerin Regina Hildebrand erläuterte, handle es sich laut eines Gutachtens bei der gemeinsamen Brandmauer um keinen widerrechtlichen Zustand, da es aus versicherungstechnischen Gründen keine Beanstandungen gebe. Diese gemeinsame Brandschutzmauer genieße Bestandschutz und bei Veränderungen müssten die beiden Nachbarn eine gemeinsame Lösung finden, so die rechtliche Auskunft.

Ein weiterer Diskussionspunkt in Eibls Anfragen war die Zuschusshöhe der Mehrkosten bei der Sanierung des Thammer-Anwesens. Für die Markträte dauere es laut Eibl viel zu lange, bis eine Entscheidung von der Regierung komme. Seit der Aussprache im August mit Oberkonservator Raimund Karl und Baurat Sebastian Bezold gebe es keine Entscheidung. Man spreche von 200 000 Euro, die die Gemeinde ausgelegt habe. Nach Meinung der Räte, so Eibl, hätten die beiden Herrn durchblicken lassen, dass die Höhe von der Realisierung eines Bauabschnittes 2 abhängig sei.

Die Bürgermeisterin verteidigte die Arbeit der Förderstelle. Die Mehrkosten seien angemeldet und fristgerecht eingereicht worden. Es brauche eben seine Zeit der Bearbeitung, da auch vorbereitende Maßnahmen, wie Abwasserkanal und Fernwärmeleitung, für einen weiteren Bauabschnitt geschaffen worden seien. Nach neuester Information von Sebastian Bezold wurde eine Förderung von 80 Prozent von der Regierung befürwortet, berichtete die Bürgermeisterin. Die letzte Entscheidung und die Auszahlung liege beim Ministerium. Wahrscheinlich komme es Ende Juni oder Anfang Juli zu einer endgültigen Entscheidung und Auszahlung, so die Erklärungen von Sonja Meier.

Das Einvernehmen zum Neubau einer Lagerhalle Am Stadelfeld 1 in Winklarn wurde erteilt. Der Förderverein hat zwei Bücherschränke als öffentliche und kostenlose Bücherei aufgestellt, einen im Nebeneingang zum Rathaus und den anderen in Muschenried am Häuschen des Gartenbauvereins. Die Förderanfrage an die ILE-Brückenland Bayern-Böhmen im Rahmen des Regionalbudgets wurde genehmigt. Somit kann der Markt mit der Beschilderung der Marterl und der Anschaffung der Tische und Bänke beginnen. Zum Schluss stellte Marktrat Christian Bronold eine mögliche Nutzung der Rückgebäude des Thammerhauses vor. Er schlug vor, eine Einrichtung für Menschen mit Handicap zu schaffen und überreichte der Bürgermeisterin eine Zusammenstellung des Vorhabens.

Um der Unratdeponie bei Windhals Einhalt zu gebieten, ist daran gedacht, den Pachtvertrag zu kündigen. Bild: amö
Um der Unratdeponie bei Windhals Einhalt zu gebieten, ist daran gedacht, den Pachtvertrag zu kündigen.
Neunburg vorm Wald07.05.2021
 
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