In einem Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Eugen Wismeth, wurde der verstorbenen Chorleiter und Chormitglieder der Pfarrei gedacht. Im Anschluss fand ein Festakt im Gasthaus Simmerl statt. Mit dem Chorsatz „Zur Feier“ leitete der Kirchenchor unter der Leitung von Hans Bock die Feierstunde ein.
In seinem Rückblick tauchte Chorleiter Hans Bock in das Jahr 1962 ein, als er als Organist und Chorleiter die Nachfolge von Hauptlehrer August Kollinger antrat. Die lateinische Sprache dominierte zu dieser Zeit die Liturgie, deutsche Singmessen wurden erst nach und nach eingeführt. Einen gewaltigen Einschnitt brachte das Zweite Vatikanische Konzil (1965) mit sich. Deutsche Chorsätze lösten die lateinischen Messen ab. Der Winklarner Chor allerdings wendet die latinische Sprache auch heute noch bei bestimmten Gelegenheiten im Gottesdienst an.
150 Jahre besteht der Kirchenchor in Winklarn. Trotz vieler Tiefen in Kriegs- und Nachkriegszeiten war er immer aktiv. In der Gegenwart kommt er auf 80 bis 90 Einsätze im Jahr. Zur Verdeutlichung: Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil hatten die Sänger 150 Einsätze zu meistern. Hans Bock betonte, dass Chorgesang immens viel Aufwand bedeutet: „Bei einem Chorsänger muss vieles zusammenpassen. Einmal die Beziehung zur Katholischen Kirche im Allgemeinen, das Interesse am Chorgesang und der regelmäßige Besuch der Gottesdienste.“ In Hochzeiten, wie Ostern und Weihnachten, hat der Chor pro Woche bis zu fünf Einsätze. Hans Bock drückte seine Freude darüber aus, dass – wenn es darauf ankommt – fast alle 18 Mitglieder zum Einsatz erscheinen. Dafür sprach er seinen Dank aus.
Pfarrer Eugen Wismeth dankte für das segensreiche Wirken des Kirchenchores und würdigte insbesondere den Einsatz der langjährigen Sänger. Für die Zukunft wünschte er dem Chor ausreichend Nachwuchs.
Schließlich befasste sich Hans Bock noch kurz mit der Nachfolgefrage. Obwohl er in diesen vielen Jahren 30 Orgelschüler ausgebildet habe, sei niemand in Aussicht für Winklarn. Eine geregelte Nachfolge sei wünschenswert, auch wenn er noch einige Jahre kirchlichen Dienst tun möchte. „Der Verschleiß an Chorleitern ist in Winklarn nicht groß", meinte Bock mit einem Augenzwinkern. In den vergangenen fast hundert Jahren habe es lediglich zwei gegeben – "mein Vorgänger von 1920 bis 1962 und ich die restliche Zeit", so Bock.
Er dankte den Vertretern der kirchlichen Gremien für die stets harmonische Zusammenarbeit. Für die Bereitstellung des Probenraums im Gemeindehaus richtete er ein Dankeschön an Bürgermeisterin Sonja Meier. Der Chorsatz „Ein schöner Tag zu Ende geht“ setzte den Schlusspunkt, bevor mit einem Essen der gesellige Teil des Abends begann.
Chorleiter Hans Bock und Pfarrer Eugen Wismeth würdigten langjährige Sänger: Berta Bock (53 Jahre Sängerin und Organistin, Vertretung für Hans Bock), Alfons Fuchs (52 Jahre Sänger), Margareta Wagner (50 Jahre), Renate Hutzler (43 Jahre), Erna Karl (39 Jahre), Anita Schöberl (38 Jahre), Christa Harris (36 Jahre), Monika Fichtinger (30 Jahre), Veronika Gruber (26 Jahre), Hans Hutzler und Bernd Hildebrand (20 Jahre). Die Mitglieder erhielten Urkunden und Ehrenabzeichen. (bej)
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