Muschenrieder Dorfgemeinschaftshaus bewegt die Bürger

Winklarn
23.11.2022 - 18:54 Uhr

Nach zwei Jahren wieder eine Bürgerversammlung in Präsenz: Bürgermeisterin Sonja Meier nutzt die Plattform, um über Entwicklungen in der Gemeinde zu informieren. Dazu gibt es auch Fragen der Bürger.

Wie ist die Marktgemeinde Winklarn aufgestellt? In der Bürgerversammlung im Thammerhaus wurden die Eckdaten skizziert. Daneben bewegten noch zwei weitere Themen die Zuhörer.

Bürgermeisterin Soja Meier rückte zunächst die positiven Seiten der Kommune in den Mittelpunkt: Sie berichtete von einer intakten Grundversorgung. Es gebe eine Arztpraxis, einen Kindergarten, eine Grundschule mit Mittagsbetreuung, einen Bäcker, einen Konditor, einen Metzger, eine Bank und auch verschiedene Handwerksbetriebe. Mit einer eigenen Wasserversorgung werden die meisten Ortsteile mit Quellwasser vom Frauenstein versorgt. Für den Bauhof wurden ein neuer Aufsitzmäher und ein Hakenliftanhänger mit einer Bauschuttmulde gekauft. Ab 2023/24 soll der Winterdienst wieder in Eigenregie des Bauhof erfolgen. Die vielfältigen Aufgaben machen es notwendig, den Personalstand aufzustocken. Dann ein Blick auf die vier Feuerwehren: In Pondorf wird das Feuerwehrhaus innen neu saniert. Die Fassaden der Häuser in Schneeberg und Muschenried erhielten einen neuen Anstrich und in Schneeberg wird eine Abgasabsauganlage installiert. Für Winklarn wurde ein neues Fahrzeug HLF 20 gekauft und Mitte 2024 geliefert.

Die Finanzen der Kommune

Sonja Meier beleuchtete auch die finanzielle Seite der Kommune. Die Realsteuersätze blieben bei 320 Prozent. 2021 nahm der Markt an Grundsteuer A 26.000 Euro, an Grundsteuer B 86.000 Euro und an Gewerbesteuer 1,7 Millionen Euro ein. In diesem Jahr wird sich bei der Grundsteuer wenig ändern, die Gewerbesteuer wird auf 1,4 Millionen Euro sinken. Auch der Gemeindeanteil bei der Einkommenssteuer wird etwas zurückgehen. Im Jahr 2021 erhielt der Markt 270.000 Euro Schlüsselzuweisung, heuer gibt es aus diesem Topf keine Gelder. Dafür steigt die Kreisumlage von 760.000 Euro auf 1,1 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung sank seit 2016 stetig und beträgt nun 281 Euro.

Die Breitbandversorgung mit der Förderung der Bayerischen Gigabitlinie (BayGibitR) wird weiter ausgebaut. Für die Baugebiete in Winklarn und Schneeberg und auch für das Gewerbegebiet in Winklarn laufen die Planungen, so Sonja Meier. Mit einer Förderung von ungefähr 60 Prozent kann die Gemeindeverbindungsstraße von Obereppenried zur Hundhagermühle gebaut werden. Die marode Brücke in Untereppenried erhält kurzfristig eine Asphaltdecke und wird zeitnah erneuert. Zum Thema „Dorfgemeinschaftshaus“ werden die Fragebögen momentan ausgewertet. Zur Ertüchtigung der Kläranlage Muschenried sind die Unterlagen nun fertig. In einer Informationsversammlung werden die Einzelheiten erklärt. Laut Meier soll auch eine ganzheitliche Betrachtung im Gemeindegebiet in Betracht gezogen werden, da die wasserrechtliche Genehmigung für Winklarn 2027 ausläuft. Das Ingenieurbüro Zwick überprüft derzeit für Winklarn den Weiterbetrieb über 2027 hinaus. Der Ausbau der Bahnhofstraße erfolgt erst nach einem hydraulischen Abgleich.

Was tun bei einem Black out?

Dann hatten die Bürger das Wort. Peter Reitinger regte an, das „Pletzngangl“ (von der Bahnhofstraße zur Schule) mit Schotter auszubauen, um Stürze zu vermeiden. Weiter schlug er vor PV- Anlagen auf die gemeindlichen Gebäude zu installieren und als Anlieger wünschte er sich in Planungen der Bahnhofstraße miteinbezogen zu werden.

Peter Killermann wollte wissen, welche Gedanken sich die Gemeinde schon zum Thema „Black out“ gemacht hat. Laut Sonja Meier lägen die Wasserhochbehälter hoch genug, um die Versorgung zu gewährleisten. Bei Abwasservakuumanlagen müsse mit Notstromaggregaten gearbeitet werden. Für Killermann hängt aber an dem Thema mehr als Wasser und Abwasser. Diese Problematik will die Bürgermeisterin mit dem Marktrat besprechen.

Noch keine Entscheidung

Josef Dietl sprach beim Thema "Dorfgemeinschaftshaus" das ehemalige Gasthaus Pregler an, das angeblich wieder zu Verkauf stehe. "Diese Option wurde aus Kostengründen vom Gremium abgelehnt", so Sonja Meier. Dietl schlug einen Preisvergleich vor und gab zu bedenken, dass im Pregler-Anwesen schon viele Sachen vorhanden sind und nur renoviert werden müssten. Auch dieses Thema will die Bürgermeisterin mit dem Marktrat besprechen. "Warum muss es eine Sanierung eines Altbaues sein und kein Neubau?" fragte Josef Pößl. "Dazu ist noch keine Entscheidung gefallen", so die Bürgermeisterin. Walter Rückerl brachte den alten Pfarrhof als Dorfgemeinschaftshaus ins Gespräch.

Noch ein Wunsch zum Schluss: Hans Bauer regte im Raum Muschenried einige bequeme Sitzbänke an, um Spaziergängern – vor allem älteren Leuten – Rastmöglichkeiten zu bieten.

Hintergrund:

Markt Winklarn

  • Einwohner: 1370. Die Zahl ist seit 2021 leicht gestiegen.
  • Geburten: 8
  • Todesfälle: 18
  • Eheschließungen; 6
  • Marktrat: Das Gremium fasste 2022 insgesamt 130 Beschlüsse
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