Auf Einladung des Seniorentreffs Winklarn-Thanstein gastierte die Puppenbühne der Polizei Weiden im Pfarrsaal in Winklarn. Für die Beamten ist Vorbeugung das wichtigste Mittel, um Straftaten zu bekämpfen, die immer dreister und skrupelloser werden. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigte sich in der großen Besucherzahl: Mehr als 100 Frauen und Männer aus Winklarn und den umliegenden Orten kamen zur Veranstaltung.
Bereits 2006 haben die Beamten in ihrer Freizeit eine Bühne gezimmert. Seit dieser Zeit reist „Erna“ durch die Oberpfalz und warnt Senioren vor Trickdieben. Nach dem Eingangslied „Ihr werdet euch noch wundern…..“ zeigten die Beamten mit Puppen den normalen Alltag von Witwe Erna: Zeitunglesen, Radiohören, Blumengießen und den Besuch ihrer Freundin Mare.
Betrüger am Telefon
Diese will ihr den Kauf eines Handys einreden und sie beschließen am nächsten Tag zum Kauf zu fahren. Dann tritt auch Betrüger Schmid mit dem Laptop in Szene: Er sucht sich am Computer Telefonnummern heraus und versucht sein Glück als Polizist bei Kunigunde Klein. Diese erkennt sofort die Masche und lässt ihn abblitzen. Auch bei Gerda Kraus hat er kein Glück, sie erkennt sofort den Betrug.
Doch bei Erna sieht das anders aus: Sie glaubt dem vermeintlichen Staatsanwalt und will ihrer Tochter helfen, nicht ins Gefängnis zu kommen. Sie soll 15.000 Euro von der Bank holen und in der Zeitungsrolle deponieren. Auf dem Weg zur Bank wimmelt sie Mare ab, weil sie für jemand Geld holen muss. Auch der Bankbeamte fragt nach dem großen Geldbetrag. „Ist für ein neues Wohnzimmer“, ist die Antwort.
Schnell legt sie das Geld in den vereinbarten Ort. Sofort kommt der Bote des vermeintlichen Staatsanwalts, um das Geld zu holen. Aber auch ein Polizist ist zur Stelle und fasst den Betrüger. Dies geschah nur durch den aufmerksamen Bankbeamten und die Beobachtungen von Mare. Sie hatten die Polizei alarmiert.
Auch jüngere Opfer
Polizeihauptmeister Thomas Nörl, Polizeihauptmeisterin Michaela Argauer und Polizeimeisterin Bernadette Brünnig fungierten nicht nur als gute Schauspieler sondern auch als kompetente Fachleute zum Thema Sicherheit und Prävention. Sie gaben den Besuchern viele Ratschläge.
Die Referenten betonten immer wieder, dass nicht nur Ältere auf diese Tricks hereinfallen, auch Jüngere werden oft Opfer. Sie rieten den Zuhörern eindringlich, bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei anzurufen – und das lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Zum Einbruchschutz gibt es auch die kostenlose Beratungsstelle in Amberg.
Tipps der Polizei
- Niemanden ins Haus lassen.
- Mit Fremden durchs Fenster sprechen.
- Sicherheitskette an der Haustür nutzen.
- Nach Anrufen niemals Geld oder Schmuck herausgeben.
- Keine Kontonummer herausgeben.
- Polizei und Staatsanwaltschaft kassieren niemals ab.
- Bei einem unbekannten Anruf niemals zurückrufen.
- Niemals „Ja“ sagen am Telefon.
- Nur mit "Hallo" melden.
- Keinen Link mit Aussicht auf Gewinne und Erbschaften aufmachen.
- Die Nummer 110 kann niemals anrufen, sie kann nur angerufen werden.
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