Brot ist eine „heilige“ Sache und nimmt schon im Alten Testament seinen gebührenden Platz ein. Das machte Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger jr. unterhaltsam im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz vor vielen Ehrengästen klar. Gemeinsam mit Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus zeichnete er die besten 20 Bäcker Bayerns mit dem Staatsehrenpreis aus. Sie hatten sich im Rahmen einer Brotprüfung gegen 296 Betriebe aus 40 Innungen durchgesetzt.
In ihrer Rede lobte Ministerin Kaniber: „Wir haben großartige Bäcker, die ihr Handwerk leben und dafür sorgen, dass Bayern auch in Zukunft die Heimat der Brotkultur ist.“ Dafür bräuchten die Betriebe allerdings auch die Unterstützung der Politik. Die Staatsministerin sprach hier die hohen Energiepreise, die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf 19 Prozent und den „Bürokratiewahnsinn“ sowie die steigenden Kosten an. Bayern sei stolz auf seine Handwerksbäckereien, vor allem in aktuellen Zeiten, wo Zusammenhalt und regionale Wertschöpfungsketten besonders wichtig seien.
„In Bayern sind über 2000 handwerkliche Bäckereien in die Handwerksrolle eingetragen mit über 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, bestätigte Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger.
Zum 23. Mal wurde der Staatsehrenpreis bereits vergeben. Die Hürden für eine Qualifikation sind hoch. Grundlage ist die jährliche Brotprüfung, bei der die Bewerber über fünf Jahre hinweg kontinuierlich Spitzenqualität gebacken haben müssen. 2023 qualifizierten sich 89 Betriebe der 296 Bewerber aus 40 Innungen für den Staatsehrenpreis, 2.553 Brote wurden überprüft. Die Preisträger trennten in der Qualität nur minimale Unterschiede, die sich bei der Benotung erst an der dritten Stelle hinter dem Komma niederschlugen. Die jährliche Brotprüfung des Deutschen Brotinstitutes ist ein Angebot an die Handwerksbäcker. Sachverständige prüfen die Produkte. Dabei berücksichtigen sie zahlreiche Aspekte wie Form und Optik, Oberflächen und Kruste, Krumenbild, Struktur und Elastizität, den Duft eines Brotes und sein geschmackliches Aroma.
Die Preisträger aus dem Landkreis Schwandorf stehen für beständige Qualität. Die Winklarner Bäckerei Wellnhofer errang den Preis zum vierten Mal. Die Schwandorfer Bäckerei Glab gar zum sechsten Mal.
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