Der Saal des Thammer-Hauses ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als Toni Lauerer mit seinem „Best of“ aufwartet.
Der in Furth im Wald geborene Autor Toni Lauerer zählt seit 1998 zu den meist gefragtesten Kabarettisten in Ostbayern. Schon während seiner Schulzeit versuchte sich der heute 64-jährige Standesbeamte als Autor. 1984 veröffentlichte er sein erstes Buch „Ned so wichtig“ und ab 1991 kamen die ersten Auftritte. Weitere Bücher erschienen und im Radio war er regelmäßig präsent. Er schreibt auch Theaterstücke, so brachte er auch seine Gedanken beim Schauspiel „8 vor 100“ der Blaskapelle im Herbst 2023 mit ein. In seinem Oberpfälzer Dialekt widmet er sich in ironisch-humorvoller Weise Situationen und Begebenheiten ganz gewöhnlicher Leute. Die Schwächen seiner Mitmenschen oder seine eigenen nimmt er dabei bewusst und oft übertrieben ins Visier.
Das ganz normale Leben
Toni Lauerer ist bekannt für die ausführliche Beschreibung des ganz normalen Lebens, bei der seine Mitmenschen und auch er in reichlich viele Fettnäpfchen treten. Mit aussagekräftiger Mimik und Gestik bringt er seine Erlebnisse dem Zuhörer nahe. Er zeigt nicht nur mit dem Finger auf andere, er macht auch bei sich nicht Halt, wie seine Geschichte über die Darmspiegelung zeigt. Selbst die eigene Frau wird in die Geschichte mit eingebaut. Bei all den Fragen ob Darmspiegelung ja oder nein, den Vorbereitungen und dem Tag der Untersuchung selber muss er immer wieder von seiner Gattin hören: “Weilst ma niat zoaherst“.
Nachdenklich stimmt den Humoristen auch der Themenwechsel am Stammtisch mit zunehmendem Alter. Krankheiten und Beschwerden nehmen immer einen größeren Teil der Gespräche ein, im Gegensatz zu früher. Frauengeschichten und Angebereien rücken weit zurück.
Nicht selbst zum Deppen werden
Bei der Beschreibung seiner Radtour wird ihm auch sein Alter sehr bewusst, doch zugeben will man es natürlich nicht. Ganz einfache alltägliche Beobachtungen baut Lauerer aus und fügt sie zu heiteren Geschichten zusammen. So beschreibt er die Situation auf einem Grundschulparkplatz mit Helikoptermüttern.
Und Toni Lauerer macht eine Feststellung: Überall finde man lauter Deppen, jederzeit und überall seien sie da, im Kaufhaus, im Straßenverkehr, im Amt, in der Nachbarschaft und sogar im Internet. Bei all den Beschreibungen kommt er zum Ergebnis: „Depp ist eigentlich kein Schimpfwort, sondern nur eine Eigenart des einzelnen Menschen, man muss nur aufpassen, dass man nicht selber zum Deppen wird“.
Nach langanhaltendem Applaus für über zwei Stunden Vortrag, der die Lachmuskel aufs äußerste strapaziert – ohne jegliche Notiz oder Spickzettel – gibt es noch eine Zugabe. Toni Lauerer beschreibt das Gespräch mit der „mechanischen Dame“ am „Drive in“ für Fast Food.
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