Die Verhüllung der Kreuze und der Altarbilder am Passionssonntag, dem fünften Fastensonntag, geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Es sollte die Bußbereitschaft der Gläubigen anregen. Ende des 13. Jahrhunderts wurde dieser Brauch damit erklärt, dass Christus in der Zeit des Leidens seine Gottheit verborgen haben will. Die Bußgesinnung wird durch die violette Farbe der liturgischen Gewänder während der Fastenzeit und dem Wegfall von Halleluja und Gloria verstärkt.
In Winklarn sind die Tücher besonders gestaltet. Doch sie können heuer nicht aufgehängt werden. Bereits 1982 hatte die ehemalige Mesnerin Justina Jakob die Idee zur Gestaltung. Die Vorlagen zu den Motiven besorgte ihr Herrmann Fuchs vom Miesbergkloster Schwarzenfeld. Nachdem die einzelnen Motive ausgeschnitten und aufgeklebt waren, stellte sich heraus, dass dies keine dauerhafte Lösung ist.
In diese Arbeiten war die jetzige Mesnerin Marianne Strecker schon mit eingebunden. Die beiden Frauen entschlossen sich, die Motive mit Hand aufzunähen, um den Halt zu garantieren. Das Nähen auf den großen Vorhängen zeigte sich als sehr schwierig und mühsam, wie Marianne Strecker heute noch erzählt. Für die drei Altäre gestalteten die zwei Frauen die Tücher. Die Marterwerkzeuge am Hochaltarvorhang verdeutlichen den bitteren Leidensweg Jesu. Am Tuch für den linken Seitenaltar sind die Werkzeuge der Geißelung aufgenäht. „Sie werfen das Los um mein Gewand“ ist am rechten Seitenaltar dargestellt.
Doch wie gesagt, in diesem Jahr können die Raritäten leider nicht zur Geltung kommen.













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