Die Bürgerversammlung in Winklarn nutzte Bürgermeisterin Sonja Meier, um auf besondere Entwicklungen im ablaufenden Jahr einzugehen. Der Breitbandausbau in der Marktgemeinde schreite voran. Sie machte deutlich, dass bei einem kostenlosen Hausanschluss keine Verpflichtung zur Vertragsänderung bestehe. Die Gemeindeverbindungsstraße Obereppenried-Hundhagermühle ist fertig gestellt. Das Feuerwehrhaus in Pondorf wurde mit viel Eigenleistung renoviert. Für das Gewerbegebiet müssen noch Stellungnahmen bewertet werden. "Die Parzellierung wird dem Bedarf angepasst," so Meier.
Das Verfahren für das Baugebiet „Am Sandbergl“ läuft. Meier verwies auf die Stellungnahme der Regierung zu den Plänen. „Bei einem Rückgang der Bevölkerung wird die Ausweisung von neuem Bauland schwierig, deshalb brauchen wir ein Konzept zur Aktivierung der Ortskerne, denn wir brauchen beides“, erklärte der Geschäftsstellenleiter Anton Brand. Das gesamte Konzept ist auf der Homepage des Marktes Winklarn einsehbar. Einige Zahlen daraus: Momentan gibt es 88 Leerstände im Gemeindegebiet, davon sind bei 37 keine Lösungen in Sicht, 20 sind in Bearbeitung und 31 wurden in den vergangenen zehn Jahren beseitigt. Ein ehrenamtlicher „Leerstandskümmerer“ soll die Belebung der Leerstände anstoßen, indem er die Eigentümer anspricht, ihnen Fördermöglichkeiten aufzeigt und den Kontakt zur Kommune herstellt.
Für das kommende Jahr stellte die Bürgermeisterin einige Maßnahmen vor. In Untereppenried muss die Brücke erneuert werden. Die Feuerwehren haben Bedarf: Pondorf brauche eine Tragkraftspritze, Muschenried ein neues Fahrzeug und Winklarn erhält das bereits bestellte Auto, ein HLF 20. Für ein Dorfgemeinschaftshaus in Muschenried wurde das Fritzabauernhaus (Höcherl) erworben. Der Bund hat aber aus finanziellen Gründen einen Stopp für Förderungen erlassen. Die Gemeinde will aber am Ball bleiben, so die Bürgermeisterin.
Die Ertüchtigung der Kläranlage in Muschenried geht in die Endphase, momentan wird die Elektrotechnik installiert. Auch für die Winklarner Kläranlage müssen Planungen gemacht werden, da die wasserrechtliche Genehmigung am Ende 2026 ausläuft. Die Sanierung des Stadelweges mit allen dazugehörenden Erneuerungen steht auch an. Im Jahr 2023 wird die 50-jährige Patenschaft mit Winklarn/ Niederösterreich gefeiert.
Die Fragerund eröffnete Josef Dietl zum Thema Dorfgemeinschaftshaus. "Warum hat es so lange gedauert seit der Infoveranstaltung im Januar 2023? Wie geht es weiter jetzt mit dem Förderstopp?" Dazu erläuterte Anton Brand, dass zur Realisierung die einfache Dorferneuerung starten müsse. Für die Einleitung eines solchen Verfahrens habe der Bund einen Stopp erteilt. "Wir müssen warten, bis der Stopp wieder aufgehoben wird", so Brand. Selbst wenn der Förderantrag schon gestellt wäre, gäbe es auch kein Geld. Denn aktuell gelte ein Auszahlungsstopp. "Wir müssen abwarten“, so Brand. Zum Ausbau der Bahnhofstraße wollte Peter Reitinger wissen, ob ein Trennsystem für das Abwasser vorgesehen sei. Das verneinte Anton Brand. „Es kommen gesplittete Abwassergebühren, aufgeteilt in wie bisher Berechnung nach der Einleitung und für das Regenwasser nach der versiegelten Fläche“, erklärte er. Die Frage von Josef Dietl, ob in Winklarn ein Fernwärmenetz geplant sei, verneinte die Bürgermeisterin. „Bis jetzt ist noch nichts geplant." Meier nutzte die Gelegenheit, sich bei allen zu bedanken, die sich für die Marktgemeinde einbringen, ob ehrenamtlich oder beruflich.
Winklarn in Zahlen
- 1383 Einwohner
- 13 Todesfälle, 11 Geburten, 3 Eheschließungen
- 40 Zuzüge
- 29 Wegzüge
- 223 € Pro-Kopf-Verschuldung
- 12 Marktratssitzungen
- 6 Bauausschusssitzungen
- 161 Beschlüsse
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.