Winklarn
24.03.2022 - 18:33 Uhr

Bei Winklarn Kost und Logis für 1000 Schafe

Für Spaziergänger ist die Schafherde, die zwischen Winklarn und Muschenried ihr Lager hat, ein idyllischer Anblick. Doch dahinter verbirgt sich ein entbehrungsreicher Arbeitsalltag für Schäfer Raphael Panko.

Es ist ein entbehrungsreiches Berufsleben, doch es hat auch seine schönen Seiten: Bei seiner Arbeit kann Schäfer Raphael Panko auf Herdenschutzhund Julia zählen. Bild: amö
Es ist ein entbehrungsreiches Berufsleben, doch es hat auch seine schönen Seiten: Bei seiner Arbeit kann Schäfer Raphael Panko auf Herdenschutzhund Julia zählen.

Die Schafherde von Paul Panko ist auf dem Weg von Hunderdorf bei Straubing nach Schmidmühlen und weiter zum Truppenübungsplatz Hohenfels. Die 1000 Schafe werden von den Schäfern Raphael oder Paul Panko und ihren Hunden begleitet. Auf halbem Weg zwischen Winklarn und Muschenried schlagen sie ein Nachtlager auf.

Noch ein weiter Weg

Die Schafe und einige Ziegen verbringen die Nacht in einem umzäunten Pferch. Hündin Julia beschützt in der Umzäunung die Tiere vor Feinden, während ihr Hirte über Nacht nach Hunderdorf zurück fährt. Die beiden Junghunde Samson und Sera bleiben vor dem Pferch und beobachten die Arbeit ihrer Mutter ganz genau. Morgens kommt der Hirte wieder zurück mit seinen Hütehunden Max, Casa und Vera, die ihm beim Treiben und Zusammenhalten der Tiere helfen.

Jeder Schäfer hat seine eigenen Hütehunde, mit denen er eingespielt und vertraut ist. Am 1.April soll die Herde in Schmidmühlen ankommen, ein noch weiter Weg. Dort werden die Tiere geschoren und die Lämmer kommen zur Welt. Dann geht es weiter zum Truppenübungsplatz Hohenfels. Hier grasen die Tiere dann den Sommer über bis es im Spätherbst wieder zurück nach Hunderdorf geht.

Nur etwas für Idealisten

Wie Paul Panko erzählt, ist das Leben eines Schäfers geprägt von vielen Entbehrungen. "Nur ein Idealist nimmt diese Strapazen auf sich und ohne den Rückhalt der Familie ist dieses Leben sowieso nicht möglich", erzählt er. Paul Panko hat vier Kinder. Lediglich bei zweien hat er die Taufe mitfeiern können.

Auch die Preise erschweren das Leben: So kostet ein Kilo Merinowolle heute 70 Cent, vor 30 Jahren waren es 14 D-Mark. Mit den Fleischpreisen ist es ähnlich. Nur mit staatlichen Förderungen sei das Überleben dieses Berufsstandes möglich.

 
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