Bei strahlendem Sonnenschein lösten die Winklarner ihr Gelöbnis ein, das sie 1635 dem heiligen Sebastian gemacht haben. Sie versprachen, bei Verschwinden der Pest den Namenstag des Heiligen (20.Januar) mit Festgottesdienst und Prozession zu feiern. Unter den Klängen der Blaskapelle Kunschir trugen vier junge Männer mit Frack, Zylinder und weißen Handschuhen die mit Rosenkränzen und alten Münzen geschmückte Statue, die das Jahr über ihren Platz im Altarraum hat, in die Pfarrkirche. Begleitet wurden sie von der Geistlichkeit, den Ministranten, den Vereinen sowie den kirchlichen und weltlichen Gremien. Pfarrer Eugen Wismeth begrüßte die zahlreichen Gläubigen und Verehrer des heiligen Sebastian.
Sein besonderer Gruß galt Schwester Heike-Maria Schneider von der Diözesanstelle für Berufungspastoral aus Regensburg. Sie übernahm auch die Festpredigt – ein Novum in der Geschichte der Feier des Sebastiansfestes. Sie stellte ihre Ansprache unter das Motto des heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“. Die Menschen 1635 seien auch Pilger der Hoffnung gewesen, sie hätten auf die Fürsprache des heiligen Sebastian gehofft, dass er sie von der Pest erlösen wird.
Sie zitierte die Aussagen einer Jugendgruppe über diesen besonderen Heiligen: „Er ist Schutzpatron der Soldaten, da er selber Soldat war. Die Pfeile am Marterpfahl konnten ihn nicht töten. Er ist Vorbild im Glauben. Es lohnt sich für den Glauben einzutreten. Er ist Patron der Krankheiten, so auch gegen die Pest.“ All das zeuge von der Hoffnung der Glaubenden. Sie freute sich über die vielen Gläubigen, die Träger der Statue, die Vereinsabordnungen und Vertreter der Gremien, die zur Gelöbnisfeier kamen und sich so auf den Weg der Hoffnung gemacht haben. Mit dem Jahresgebet 2025 der Gemeinschaft „Berufe in der Kirche“ schloss sie ihre Ansprache.
In der anschließenden Prozession wurde der Leib Christi in der Monstranz vom brennenden Dornbusch um den Marktplatz getragen. Diese besondere Monstranz brachte Schwester Heike-Maria mit. Sie wurde aus einem Rebstock gefertigt und will die Gegenwart Gottes zeigen und sagen „Ich bin da“. Traditionsgemäß bildeten das Sebastianslied, das „Tedeum“ und „Großer Gott wir loben dich“ den Abschluss des Festgottesdienstes, den der Kirchenchor feierlich umrahmte. Auch die eucharistische Andacht mit Schwester Heike-Maria Schneider stand unter dem Motto „Hoffnung“.
Zur Person: Heike-Maria Schneider
- 1964 im Rheinland geboren mit Oberpfälzer Wurzeln (Eltern stammen aus dem Landkreis Schwandorf).
- 1988 Eintritt ins Kloster der Dominikanerinnen in Köln
- 19. Januar 1992 Profess
- 2000 ewige Profess in Strahlfeld
- 25 Jahre Gemeindereferentin
- 17 Jahre Mitarbeit in der Diözese
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