Der Markt sucht nach wie vor händeringend nach Grundstücken für die Wohnbebauung. Ein Problem, das bei der Bürgerversammlung erneut auf den Tisch kam. Die Veranstaltung fand für die Bewohner aller Ortsteile im Pfarrgemeindesaal in Winklarn statt. Bürgermeisterin Sonja Meier erklärte, dass die Themen Bauplatzausweisung und Revitalisierung der Ortskerne hohe Priorität im Marktgemeinderat hätten. Im 1407 Einwohner zählenden Winklarn (Stand 31. Oktober 2018) befinden sich geeignete Flächen in Privatbesitz, aber "niemand gibt so leicht etwas her", erklärte Meier. Sie appellierte an die Grundstückseigentümer, in Sachen Schaffung von Wohnraum etwas beizutragen. Im Baugebiet Muschenried-Ost stehen noch fünf gemeindliche Parzellen zur Verfügung.
Defekt in der Kläranlage
Auch über die Abwasserbeseitigung, die durch die drei Anlagen in Winklarn, Muschenried/Haag und Schneeberg erfolgt, wurde gesprochen. In der Kläranlage Muschenried ist im vergangenen Jahr ein Defekt am Scheibentauchkörper festgestellt worden. Eine Überprüfung ergab, dass die Technik erneuert werden muss. Zudem läuft am 31. Dezember 2019 die wasserrechtliche Genehmigung für die Anlage aus. Der Ort Muschenried wird deshalb bei der in der Gemeinde laufenden Videobefahrung zur Erstellung eines Kanalkatasters bevorzugt bearbeitet. Nachdem alle Daten vorliegen, findet eine Infoveranstaltung für Betroffene aus Muschenried und Haag statt. Neben dem Kanalkataster soll auch eines für die Wasserleitungen entstehen.
Schlechter Wege-Zustand
Außerdem steht die Bahnhofstraße in Winklarn oben auf der Dringlichkeitsliste. Sie sorgt wegen ihres schlechten Zustandes schon lange für Diskussionen. Die Planungen für die Instandsetzung laufen geraume Zeit, die Vorgaben liegen jedoch in der Hand des Staatlichen Bauamtes, da der Freistaat Bayern Straßenbaulastträger ist. Der Markt Winklarn kann sich bei der Gestaltung der Seitenflächen mit einbringen.
Schließlich sprach Bürgermeisterin Meier das Thema "Instandsetzung von Flurwegen" an. Die Ursachen für den zum Teil sehr schlechten Zustand der überwiegend öffentlichen Wege seien sehr vielschichtig. Zudem gebe es keine Fördergelder, beziehungsweise nur in sehr geringem Umfang. Laut Rechtsgrundlage liegt die Straßenbaulast für nicht ausgebaute öffentliche Feldwege bei den Besitzern, deren Grundstücke über diese Wege bewirtschaftet werden.
Bei den "ausgebauten öffentlichen Wegen" ist zwar die Gemeinde Träger, es können jedoch bis zu 75 Prozent der Baulast auf die Beteiligten umgelegt werden. So bleibt die "freiwillige Leistung" durch die Gemeinde als letzte Möglichkeit zur Unterstützung bei der Sanierung der Wege. Der Marktgemeinderat hat sich dazu entschieden, Jagdgenossenschaften, welche die Feldwege instand setzen möchten, mit einem Drittel der Kosten zu unterstützen. In Winklarn und Haag wurden bereits Maßnahmen eingeleitet, In Muschenried erfolgt die Instandsetzung ebenfalls in Kürze. Meier lobte bei der Versammlung noch das Ferien-Betreuungsangebot des Fördervereins der Grundschule Winklarn-Thanstein und des Schulverbandes. Die Bürgermeisterin sagte, dass man mit dem Projekt der Auszeichnung für die Marktgemeinde "familienfreundlichen Kommune 2016" gerecht wird.
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