Wirbenz bei Speichersdorf
26.09.2025 - 17:29 Uhr

Internationale Gesangstalente in Wirbenz: Goldene Stimmen unter dem Scheunendach

Gesangstalente aus aller Welt: Das "Haus Marteau" bringt junge Opernsängerinnen nach Wirbenz. Mit Charme, Eleganz und einer gehörigen Portion Talent zaubern sie einen unvergesslichen Konzertabend.

Zum zweiten Mal gastierte die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau im Speichersdorfer Ortsteil Wirbenz, diesmal mit ihrem Meisterkurs Gesang. Zehn junge Künstlerinnen hatten sich vier Tage lang von Professorin Ulrike Sonntag schulen lassen.

Bürgermeister Christian Porsch hieß die rund 70 Gäste willkommen. Die Reihe „Haus Marteau auf Reisen“ genieße einen hohen Stellenwert. Porsch dankte Sophie Zeus vom Bezirk Oberfranken und lobte den Verein Kulturscheune. Ulrike Sonntag führte durchs Programm. Sie dankte der Gemeinde und dem Bezirk: „Kultur braucht Raum – und hier wird er ihr gegeben.“

Den Auftakt bildete Mendelssohns „Herbstlied“: Theresa Praxmarer (Sopran, Wien) und Maria Shebzukhova (Mezzosopran, Düsseldorf/Wien) schufen ein zartes Duett. Praxmarer sang zudem Schumanns „Widmung“. Besonders berührend war Negin Razzaghi Kamroudi aus dem Iran mit Schuberts „Nur wer die Sehnsucht kennt“. Lena Kühn aus München verströmte Leichtigkeit in Ullmanns „Sein erster Kuss“ und Leidenschaft in Richard Strauss’ „Schlagende Herzen“. Einen Gegenpol setzte Erika Decker Romeu aus Köln. Ihr „Alleluja“ aus Mozarts „Exsultate jubilate“ wurde zum ersten Höhepunkt. Maria Shebzukhova zeigte große Bühnenpräsenz mit Mozart und Gounod.

Montserrat Boixadera aus Barcelona brachte mediterranes Feuer nach Wirbenz, unter anderem in Lehárs „Einer wird kommen“. Als Musetta in Puccinis „Quando m’en vo“ glänzte Yingzi Xia aus China. Eva Degitz aus Heidelberg und Saarbrücken überzeugte mit Haydns „Nun beut die Flur“. Camille Caradeuc aus Annecy und Berlin begeisterte bei Händels „Tornami a vagheggiar“ und Donizettis „Chacun le sait“.

Nach der Pause reichte das Spektrum von Massenets heiterer Sophie über Mozarts listige Susanna bis zu Verdis Pagen Oscar. Das Finale bestritt Yingzi Xia als Elvira in Bellinis „I puritani“. Sie sorgte für einen Gänsehautmoment, der in der Kulturscheune Wirbenz nachhallte. Bürgermeister Porsch hatte Recht, als er sagte: „Die Kulturscheune ist unser kulturelles Wohnzimmer.“ An diesem Abend war sie zugleich Opernhaus, Weltbühne und Zukunftswerkstatt.

 
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