Die Wirbenzer haben am Freitagnachmittag das Glas auf den gelungenen Neubau der Kulturscheune gehoben. Bürgermeister Christian Porsch hieß zur Einweihung die Bürgerschaft des 190-Einwohner-Ortes Wirbenz und ihre Gäste willkommen.
„Heute ist ein besonderer Tag nicht nur für den Ort Wirbenz, sondern für die gesamte Gemeinde", betonte der Rathauschef. Die 2019 geborene Idee einer Kulturscheune sei Wirklichkeit geworden. Die neue Veranstaltungshalle sei ein Meilenstein für den Ort und seine Vereine. "Die Kulturscheune ist ein imposantes Gebäude aus Holz geworden, das künftig für alle möglichen Veranstaltungen zur Verfügung steht.“
Feuertaufe bestanden
Der Grund für den Bau waren nach Porschs Worten die fehlenden Räume für Vereins- und Kirchenveranstaltungen. Die beiden Säle der ehemaligen Gaststätten Schindler und Hartmann standen nach Schließung nicht mehr zur Verfügung. „Wir haben hier in Wirbenz ein intaktes und ereignisreiches Dorfleben. Jeder hier ist in das Vereinsgeschehen eingebunden“, so der Bürgermeister. Er dankte den Wirbenzern für die Unterstützung bei der Planung und Übernahme der Eigenleistungen beim Scheunenneubau.
Die Feuertaufen mit einer Hochzeit, Jubiläum des Posaunenchores und Fest des Kegelvereins habe die Kulturscheune bereits bestanden. Das Gemeindeoberhaupt berichtete vom Planungs- und Bauablauf und der entstandenen Baukosten samt Förderung. Die Baukosten belaufen sich auf 815.000 Euro. Die Förderung liegt bei 315.000 Euro. Der Eigenanteil beläuft sich auf eine halbe Million Euro. Die Wirbenzer Vereine steuerten zusammen mit dem neu gegründeten Kulturscheunenverein über 50.000 Euro für die Einrichtung und Ausstattung bei. Insgesamt leisteten rund 40 Helfer über 10.000 Stunden Eigenleistung.
Tafel statt Schlüssel
„Eure Kulturscheune ist wirklich toll geworden. Ihr könnt mit 190 Einwohnern stolz auf euer gemeinsames Werk sein“, lobte Regierungspräsident Florian Luderschmid. Und Landrat Florian Wiedemann sprach davon, dass eine bunte Mischung ländlicher Kultur und das Engagement der Menschen das Leben auf dem Land ausmache.
Thomas Pfeuffer vom Amt für Ländliche Entwicklung aus Bamberg berichtete, dass seine Behörde dem Projekt wegen der Größe anfangs skeptisch gegenüberstand. Allerdings habe man sich überzeugen lassen. So konnte der Holzneubau mit 40 Prozent – 315.000 Euro – gefördert werden. Architekt Manuel Peetz übergab anstelle eines Schlüssels eine Gedenktafel mit Eckdaten des Projekts an den Vorsitzenden des Kulturscheunenvereins Sebastian Graf.
Für viele Generationen
„Die Kulturscheune ist ein Symbol für den Zusammenhalt und die kulturelle Leidenschaft unserer Dorfgemeinschaft Wirbenz über Generationen hinweg“, erklärte Graf. Sein besonderer Dank galt Jürgen Günthner, der maßgeblich zum Gelingen mit hohem persönlichem Einsatz beitrug. Er erhielt einen Fresskorb und einen limitierten Tonkrug als Dank.
Im Rahmen der kirchlichen Segnung des Gebäudes wünschten Ortspfarrerin Friederike Steiner und Pfarrvikar Damian Prokscha, dass die Kulturscheune ein Ort der Begegnung von Menschen, zur Freude im Miteinander und Inspiration sein soll. Im Anschluss hatten die Teilnehmer Gelegenheit, das Gebäude samt Jugendraum zu besichtigen.
Der Weg zur Kulturscheune Wirbenz
- 26. August 2019: Antrag der Dorfgemeinschaft zum Bau einer Kulturscheune
- 6. April 2020: Zustimmung des Gemeinderates zum eingereichten Bauantrag
- 22. Februar 2021: Vorstellung des Konzepts einer Kulturscheune und Einleitung eines einfachen Dorferneuerungsverfahrens
- 11. Mai 2023: Förderbescheid durch das Amt für Ländliche Entwicklung Bamberg
- 19. Juni 2023: Spatenstich
- 1. Dezember 2023: Richtfest
- 9. August 2024: Einweihung
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