Wirbenz bei Speichersdorf
21.07.2023 - 11:28 Uhr

Kulturscheune Zuhause für alle Wirbenzer Vereine

Planierraupen und Bagger sind bereits auf dem Gelände nahe des Wirbenzer Feuerwehrgerätehauses im Einsatz. Ein neues Veranstaltungszentrum für Vereine und die Ortsgemeinschaft entsteht.

"Es ist ein sehr freudiger Anlass, der uns heute hier zusammengeführt hat. Vor vier Jahren haben wir die ersten Beschlüsse für dieses Bauvorhaben noch im alten Gemeinderat gefasst", berichtete Bürgermeister Christian Porsch an der neuen Baustelle am Gerätehaus der Ortswehr. Die Firma Bauer aus Erbendorf hat mit dem Humusabtrag und der Grobplanie begonnen, die Vorarbeiten für den Bau der Wirbenzer Kulturscheune zu erledigen.

Zum Spatenstich hieß Porsch Vertreter der Wirbenzer Vereine und Bürgerschaft, des Architekturbüros Peetz aus Bayreuth, des Statikbüros Raps aus Speichersdorf und der Baufirma willkommen. Das Gemeindeoberhaupt erinnerte an die gemeinsamen Planungszusammenkünfte während der Corona-Zeit und das erfolgreiche Bemühen der Kommune, eine Finanzierung über eine Dorferneuerungsmaßnahme aufzustellen.

"Es hat etwas gedauert. Aber wir haben jetzt einen immens wichtigen Förderbescheid des Amtes für Ländliche Entwicklung in Händen, der neben der Baugenehmigung die wichtige Grundlage für die Verwirklichung dieses ehrgeizigen Großprojektes für die Ortschaft ist", freute sich Porsch. Er wies auf den Umstand hin, dass ab sofort eine massive Kürzung der Fördermittel durch den Bund komme.

Gründung ein kluger Schritt

Sein Dank galt vor allem den Wirbenzern, die nicht nachließen, dieses Projekt Kulturscheune zu fordern, nachzuhaken und zu fördern. Es fanden viele Gespräche mit dem Amt für Ländliche Entwicklung zur Förderfähigkeit und Mittelbereitstellung statt. "Es war klug, alle Ortsvereine mit einzubinden und einen eigenen Kulturscheuneverein zu gründen", verdeutlichte der Rathauschef. In der Kulturscheune sollen alle Vereine ihre Heimat finden. Porsch erinnerte dabei an die gesellschaftlichen Höhepunkte wie Kirchweih oder Blasmusik-Open-Air, die künftig hier stattfinden werden.

Die Gemeinde finanziert das Bauvorhaben mit einer Gesamtsumme von 750 000 Euro und einem Fördersatz von rund 42 Prozent, demnach rund 315 000 Euro als Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm. Den Rest stemmt die Gemeinde aus Eigenmitteln und der Eigenleistung der Wirbenzer Vereinsmitglieder. Auch die Vereine beteiligen sich finanziell am Bau. 500 000 Euro sind im genehmigten Haushalt 2023 eingeplant. Erste Absprachen mit der Holzbaufirma fanden bereits statt. "Wir stehen zu unseren Dörfern, Ortsteilen und Vereinen. Wir wollen diese mit solchen gesellschaftlich wichtigen Maßnahmen fördern", versicherte Porsch.

Sebastian Graf, Vorsitzender des Kulturscheunevereins, erinnerte an die erste Idee, eine Festhalle gemeinsam zu errichten. In Absprache mit Vereinen und Kommune wurde das Konzept entwickelt. Er dankte dabei dem örtlichen Gemeinderat Jürgen Günthner, dem gesamten Gremium und den örtlichen Vereinen für die breite Unterstützung. Stefan Graf werde dankenswerterweise als Koordinator der Baumaßnahme und der geplanten Eigenleistungen fungieren. Der Kulturscheunenverein wird alles tun, damit der Kostenrahmen durch viele eigene Arbeitsstunden eingehalten und sogar gemindert wird.

Gebäude noch heuer fertig

Beim Neubau parallel zur Bundesstraße in West-Ost-Richtung wurde bereits mit den Erdarbeiten begonnen. Das Gebäude soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Für 2024 stehen die Außenanlagen an. Den vom Architekturbüro Peetz gefertigten Bauplan hat der Gemeinderat im April 2020 genehmigt. Der Grund für den Bau einer Kulturscheune sind die fehlenden Räumlichkeiten für Vereins- und Kirchenveranstaltungen. Die beiden Säle der ehemaligen Gaststätten Schindler (mit 120 Sitzplätzen) und Hartmann stehen nach Schließung nicht mehr zur Verfügung.

Standort für die Kulturscheune ist das Gelände am Feuerwehrgerätehaus, da innerorts kein Platz verfügbar ist. Dort stehen ausreichend Flächen für Bau und Parken zur Verfügung, die Erschließung mit Wasser und Kanal ist gesichert. Ruhestörungen sind so gut wie ausgeschlossen. Der Sportbetrieb auf dem angrenzenden Bolzplatz wird räumlich nicht eingeschränkt.

Die Halle bietet Platz für alle bisher von Vereinen und Dorfgemeinschaft abgehaltenen Veranstaltungen. Der vorgelagerte Festplatz ermöglicht Maibaumaufstellen, Sommerfeste, Jugendevents und Nutzung durch weitere Vereine und Privatpersonen. Das Lager nimmt alle Utensilien der Ortsvereine auf.

Hintergrund:

Die Kulturscheune

  • Außenmaße: 35 mal 12 Meter
  • Bauweise: eingeschossig, Verbindung per Anbau (Pultdach) von 12,60 beziehungsweise 14,20 mal 10,70 Metern mit bestehendem Gerätehaus
  • Bauform: Kalthalle mit Satteldach, Holzfußboden auf der Bodenplatte.
  • Ausstattung: im Anbau Ausschank, Essensausgabe, Toiletten, Gerätelager und Technikraum; im westlichen Gebäudeteil fünf Meter tiefe Empore mit Innen- und Außentreppe
 
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