Wirbenz bei Speichersdorf
15.01.2019 - 16:49 Uhr

Mitglieder sind das Kapital

"Wir werden weitere neue Auftrittsmöglichkeiten suchen und altes Lied wieder auffrischen": Das hat sich der Männergesangvereins 1864 Wirbenz für das Jahr 2019 auf die Fahnen geschrieben.

Seit 40 Jahren sind Erich Schindler und Adolf Schindler (rechts) als aktive Sänger eine Stütze des Männergesangvereins. Zum Dank zeichnete ihn Vorsitzender Lothar Graf mit Urkunde des fränkischen Sängerbundes und goldene Ehrennadel aus. Bild: hai
Seit 40 Jahren sind Erich Schindler und Adolf Schindler (rechts) als aktive Sänger eine Stütze des Männergesangvereins. Zum Dank zeichnete ihn Vorsitzender Lothar Graf mit Urkunde des fränkischen Sängerbundes und goldene Ehrennadel aus.

Welches Ansehen der Wirbenzer Chor unter ihrer Bayreuther Chorleiterin Iris Meier genießt, habe allein die gute Ressonanz aus dem Publikum und der Bevölkerung bewiesen, resümierte der Vorsitzende Lothar Graf in der Jahreshauptversammlung das Sangesjahr nicht ohne Stolz. Entsprechend von Harmonie und dem positiven Blick in die Zukunft war dann auch der Abend in der Gaststätte Schindler geprägt. Passend zum Selbstverständnis des Chores hatte der sonore Männerchor die Versammlung mit dem Refrain „Eintracht hält Macht“, dem Zigeunerlied "Warum bist du gekommen" und "Nix amore" eröffnet. Die stabile Mitgliederzahl ist dabei das große Kapital des Männergesangsvereins 1854. 55 Mitglieder, darunter 16 aktive Sänger mit einem Durchschnittsalter von 59,31 Jahre, gehören ihm an, wie Graf berichten konnte. In 27, teils sehr gut besuchten Singstunden wurde geprobt, was den Chorgeist bestätige, so der Vorsitzende. "Was nicht ist, kann ja noch werden", wünschte er sich an die Adresse der passiven Mitglieder hinsichtlich einer aktiven Verstärkung des Chores. "Dank deiner tollen Arbeit sind wir nicht schlecht", sagte er bescheiden an die Adresse von Meier.

"Wir waren wieder gut unterwegs", faßte Graf zusammen mit Schriftführer Erhard Hübner den Auftrittsreigen zusammen. In ihrer Rückschau erinnerten sie an die Mitgestaltung des Ostersonntagsgottesdienstes in der Friedenskirche in Kemnath, des Volkstrauertags, des ersten Weihnachtsfeiertags sowie zu Silvester. Zur Wiedereinweihung der Sankt Johanniskirche und bei der Seniorenweihnachtsfeier trug man das Kyrie und Gloria aus der Waldermesse bei. Welches unterhaltsame Potenzial im Chor schlummert, das bewiesen die Sänger einmal mehr bei der scherzhafte Mitgestaltung des runden Geburtstags. Gleichsam als Highlight des Jahres hinterließ einen bleibenden Eindruck die Mitgestaltung des Liederabends des Gesangvereins „Frohsinn 1909“ Engelmannsreuth in Biberswöhr. Der MGV 1854 trug drei Liedern bei. "Vor allem das Gemeinschaftslied mit den Pegnitzern war unglaublich schön und echt toll", beschrieb Graf seinen Eindruck. "50 Sänger bilden schon einen ganz schön voluminösen Chor - da kommt schon was rüber, und das wollen wir wieder machen", ergänzte Meier. Für die Auftritte 2019 konnte sich Graf auch eine Gottesdienstgestaltung in der katholischen Filialkirche in Haidenaab vorstellen.

Grafs Dankesworte richteten sich an die Vorstandschaftsmitglieder, die Vereinswirte Erna Schindler (Schindler-Gaststätte) und Rita und Fritz Tanner (Feuerwehrhaus), Fahnenträger Gerhard Graf mit Fahnenbegleiter Werner Hammon. Neben dem alljährlichen Zuschuss der Gemeinde habe die kurz vor Weihnachten die Spende der Raiffeisenbank für Überraschung gesorgt. "Da freut man sich ganz besonders darüber", so Graf.

Als nächstes Highlight steht gemeinsam mit der Feuerwehr der Faschingstanz (9. Februar) ins Haus, kündigte Graf an. Eine Woche vorher, am 2. Februar, werden dafür wieder unter Anleitung von Gerhard Graf in einer Gemeinschaftsleistung Pressäcke beim Hans Schindler (Haus 33) gemacht und bei Erich Schindler geräuchert. Die Vorbereitungen der Tombola laufen bereits an, informierte er. Mit dabei ist man beim Gruppenkonzert der Sängergruppe "Max Reger" am 19. Mai, 17 Uhr, in der kath. Pfarrkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ in Nagel. Eine Einladung liege auch vor für das 15. Volkskegeln des Sportkegelclubs vom 2. bis 6. April.

Von einem kleinen Plus vor allem Dank Spenden und Faschingsfeier in der Jahresbilanz berichtete Kassier Jürgen Nerlich bei insgesamt guter finanzieller Basis. Er überbrachte auch die Grüße des früheren Chorleiters Helmut Ott. "Hat alles gepasst", so Kassenprüfer Dirk Grafe und Erich Schindler, sodass einstimmig entlastet wurde. Erhard Hübner regte an, den Notenschrank durch einen zweiten zu ergänzen. Schreiner August Merkl hatte den Bestehenden gesponsert, erinnerte Konrad Hübner.

"Es macht weiterhin Spaß, und ich komme auch weiterhin gerne", so Iris Meier. Die Chorleiterin regte an, neben den eingefahrenen Terminen auch mal anderweitig in Erscheinung zu treten. So schlug sie vor, den gewohnten Auftrittsreigen durch neue Auftrittsmöglichkeiten zu ergänzen. Fritz Tanner gab dabei zu bedenken, dass im Ort der Eindruck bestehe, der MGV würde nur für die Kirche singen. "Wir sollten uns bemühen, das Liedgut zu überarbeiten und neue Auftrittsmöglichkeiten suchen, um die Jungen für den Chorgesang zu interessieren. Er wünschte sich im Dorf mehr präsent zu sein. So etwa einen Frühschoppen mit einem Auftritt privat oder in der Gaststätte zu verbinden. Es könnte an einem Samstagabend auch ein Sängertreffen, ein Dorftreffen oder eine Art Wirtshaussingen organisiert werden.

Markus Lindner berichtete von Überlegungen der Soldatenkameradschaft, für den März einen Bayerischen Abend zu organisieren sowie das Johannesfeuer im Juni noch mehr ins Dorfleben zu integrieren. Er wünschte sich, dass der MGV bei der Durchführung mit einsteige und es mit modernem Liedgesang mitgestalte. "Wenn die Sänger kommen haben wir schon mindestens zwanzig Besucher mehr." Dann komme für beide Seiten Geld in die Kasse und es mache noch mehr Spaß, meinte er. "Ich bin dabei", kommentierte Meier knapp. Sie dämpfte aber auch Erwartungen an schnellen Mitgliederzuwachs. "Wichtig ist: je präsenter wir sind, umso besser ist es." Der Chor verfüge über einen schrankvoll Lieder, von denen der kleinste Teil Kirchenlieder seien. Konrad Hübner wünschte sich, dass einige dazukommen als Sänger.

Chormusik bereichere jede Festlichkeit, sagte Bürgermeister Manfred Porsch. Er dankte für die Mitwirkung beim Seniorennachmittag. "Ihr stellt was dar. Euch zuzuhören, ist eine Freude". Der Chor sei bekannt über die Gemeindegrenzen hinaus. Anknüpfend an das Sprichwort "Wo man singt, da lass dich nieder" würden sich bei Chormusik Gemeinschaften ausbilden, herrsche Gemeinschaftssinn und Zusammengehörigkeitegsefühl.

Das Singen mache hier Spaß, und es sei eine Ehre mitzusingen, betonte der Vorsitzende der Max-Reger-Sängergruppe Siegmar Bräutigam. Er wünschte sich, dass die Chöre auch im kommenden Jahr als harmonische Klangkörper auftreten werden. Er sprach auch das zunehmende Problem an, dass Chöre allein nicht mehr singfähig seien und sich zusammenschließen müßten. Für 25. Februar, 19:30 Uhr, kündigte er die Gruppenversammlung der Sängergruppe "Max Reger" in Trabitz an. Die Kreisversammlung des Sängerkreises Nord-Oberpfalz ist am 9. März, 14 Uhr in Speichersdorf "Landgasthof Imhof". Ausrichter ist die Sängergruppe "Max Reger". Zum Gruppenkonzert der Sängergruppe "Max Reger" am 19. Mai, 17 Uhr, in der kath. Pfarrkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ in Nagel habe es Unstimmigkeiten in der Schwerpunktsetzung des Liedgutes gegeben. Ursprünglich sei es überschrieben gewesen mit "Mariensingen". Da dies einigen zu katholisch-lastig erschienen sei, wird der Schwerpunkt eher in Richtung Mailieder verschoben.

 
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