Die Gäste des Richtfestes erhoben am Freitag das Glas zum Neubau der Kulturscheune. "Die neue Veranstaltungshalle ist ein Meilenstein für den Ort und seine Vereine. Die Kulturscheune ist ein imposantes Gebäude aus Holz geworden, das künftig für alle möglichen Veranstaltungen zur Verfügung steht", betonte Bürgermeister Christian Porsch. Er dankte allen, die bisher zum Gelingen beigetragen haben, insbesondere der Dorfgemeinschaft für die Eigenleistungen. Der Applaus der Richtfestgäste galt dem örtlichen Gemeinderat Jürgen Günthner, dem Vorsitzenden des Kulturscheunenvereins, Sebastian Graf, und dem örtlichen Bauleiter Stefan Graf. Für die Ingenieur- und Architektenleistungen sorgten Manuel und Daniel Peetz vom gleichnamigen Büro Bayreuth und das Statikbüro Raps aus Speichersdorf.
Dank der positiven Entscheidung des Gemeinderates, finanziert die Kommune das Bauvorhaben mit einer Gesamtsumme von 750 000 Euro und einem Fördersatz von rund 42 Prozent, demnach rund 315 000 Euro als Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm. Den Rest stemmt die Gemeinde aus Eigenmitteln und der Eigenleistung der Wirbenzer Vereinsmitglieder. Auch die Vereine beteiligen sich finanziell am Bau. 500 000 Euro waren bereits im Haushalt 2023 enthalten.
Sirene auf Neubau
Porsch verwies auf gesellschaftliche Höhepunkte, wie Kirchweih oder Blasmusik-Open-Air, die künftig hier stattfinden werden. Er wünschte dem Bauvorhaben und den Ehrenamtlichen weiterhin einen unfallfreien Baufortschritt. Einen Wermutstropfen gab's doch für die Wirbenzer, die sich eine andere Standortlösung für die künftige Alarmierung vorgestellt hatten. Die Ortssirene wird nach Rücksprache mit der Leitstelle Bayreuth vom alten Schulhaus abgebaut. Die Anlage muss vom privaten auf ein öffentliches Gebäude samt neuer digitaler Alarmierungssteuerung umgesiedelt werden. Die neue Sirene wird auf der Kulturscheune errichtet. Durch das Abrücken von der Wohnbebauung wird der Alarmierungston um eine Stufe lauter werden, um die Hörbarkeit zu gewährleisten.
"Ohne die ehrenamtliche Gesamtleistung der Ortschaft wären wir nicht so weit", meinte Sebastian Graf. Er würdigte besonders die beiden Organisatoren und Bauleiter Jürgen Günthner und Stefan Graf.
Den Richtspruch übernahm Manuel Peetz anstelle des Zimmerers: "Es floss der Schweiß bei Arbeitswut, gelobt sei Gott, es floss kein Blut. Eine Kulturscheune nicht zu groß und nicht zu klein, nicht zu arm und nicht zu fein, passgenau in Form und Gestalt, wohl gelungen, ein Kunstwerk halt."
Die Kulturscheune ist eingeschossig mit Außenmaßen von 35 mal 12 Meter errichtet. Sie ist mit einem Anbau von 12,60 beziehungsweise 14,20 mal 10,70 Metern mit dem bestehenden Gerätehaus baulich verbunden. Der Neubau ist als Kalthalle mit Satteldach konzipiert und erhält einen Holzfußboden auf der Bodenplatte. Im Anbau mit Pultdach werden Ausschank, Essensausgabe, Toiletten, Gerätelager und Technikraum untergebracht. Im westlichen Gebäudeteil wird eine fünf Meter tiefe Empore mit Innen- und Außentreppe eingebaut.
Keine Räume für Veranstaltungen
Der Grund für den Bau einer Kulturscheune waren die fehlenden Räumlichkeiten für Vereins- und Kirchenveranstaltungen. Die beiden Säle der ehemaligen Gaststätten Schindler (mit 120 Sitzplätzen) und Hartmann standen nach Schließung nicht mehr zur Verfügung. Eine Räumlichkeit für Veranstaltungen im Advent, Bunte Abende, Faschingstanz, Polterabende, Frühlings- und Herbstkirchweih, Theaterabende, Vereinsfeste und Versammlungen fehlte. Als Bauort für die Kulturscheune wählte man das Gelände am Feuerwehrgerätehaus, da innerorts kein Platz verfügbar war.
Die Halle bietet Platz für alle bisher von Vereinen und der Dorfgemeinschaft abgehaltenen Veranstaltungen. Der vorgelagerte Festplatz ermöglicht Maibaumaufstellen, Sommerfeste, Jugendevents und Nutzung durch weitere Vereine und Privatpersonen. Durch die neu geschaffenen Räumlichkeiten kann der Aufwand bei Festen deutlich reduziert und die Arbeitsabläufe vereinfacht werden. Das Lager nimmt alle Utensilien der Ortsvereine auf.
Um den künftigen Betrieb der Kulturscheune kümmert sich der neu gegründete Kulturscheunenverein. Ihm gehören Mitglieder des Dorfjugendvereins, des Männergesangs-, Krieger-, Feuerwehr-, Kegelvereins und der Kirchweihgesellschaft an.
Kulturscheune
- Bauplan: vom Gemeinderat im April 2020 genehmigt
- Spatenstich: Mitte Juli 2023
- Fertigstellung: bis Frühjahr 2024, danach Außenanlagen
- Größe: 35 mal 12 Meter, eingeschossig
- Ausführung: eingeschossig, Kalthalle mit Satteldach, Holzfußboden auf Bodenplatte
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