Wöllershof bei Störnstein
12.01.2023 - 10:26 Uhr

Bezirksklinikum Wöllershof stellt sich Herausforderungen und investiert weiter in die Zukunft

Energiekrise, Personalkosten und die Inflation machen auch dem Bezirksklinikum Wöllershof zu schaffen. Gewinne werden deshalb 2023 passé sein. Trotzdem wird weiter für die Patienten investiert.

"Unserer Umfeld ist mit vielen Herausforderungen gespickt", sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler im Bezirksklinikum Wöllershof. Er gab zu, dass in der Vergangenheit die Klinik, die seit 2006 unter dem Namen Medbo (Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz) betrieben wird, durchaus schwarze Zahlen geschrieben hat. "2023 werden wir das nicht schaffen", bedauerte er. Die Zeiten seien einfach zu herausfordernd. Schlagworte waren Energiekrise, gestiegene Personalkosten und die Inflation. Dennoch gibt es seiner Meinung nach keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. "Wir investieren weiter in ein gesundes und stabiles Unternehmen. Die Menschen vertrauen uns."

Insgesamt sind an den Standorten der Medbo in Wöllershof und in Weiden 456 Mitarbeiter beschäftigt. Löffler sprach von einem "ordentlichen, mittelständischen Betrieb", der in die Verbesserung der Patientenstruktur in den nächsten 5 Jahren insgesamt 42 Millionen Euro investieren wird. Das aktuelle Bauvorhaben in Wöllershof nimmt Formen an. Für Haus 5 und 12 entsteht derzeit ein Ersatzneubau und die Erweiterung von Haus 13. Der Rohbau ist fertig, der Innenausbau liegt im Zeitplan.

Ab Oktober 2023 sollen 41 stationäre Betten und 4 teilstationäre Plätze (Tagesklinik) sowie eine physikalische Einrichtung hinzukommen. Die Betten verteilen sich auf zwei Stationen, eine davon wird als Komfortstation geführt, in der sich 20 Einzelzimmer befinden. Dieses Bauprojekt kostet rund 19,75 Millionen Euro. Davon stemmt 4,5 Millionen Euro die Medbo selbst. Um selbst Strom zu produzieren, sollen sämtliche Dächer auf dem Wöllershofer Gelände mit PV-Anlagen versehen werden. "Zum Eigenverbrauch", erklärte Löffler. Dafür will der Bezirk 1,5 Millionen Euro investieren.

Medbo-Vorstand Helmut Hausner ist dankbar über den Einsatz von Bezirkspräsident Löffler und seinem Vize Lothar Höher. "Sie sind die Antreiber, wenn es um die medizinische Versorgung der nördlichen Oberpfalz geht", sagte er. Der Betrieb funktioniert nur, weil immer wieder Gelder bereitgestellt werden. Lothar Höher gab das Kompliment gerne zurück: "Die Klinik hat einen ausgezeichneten Ruf, wenn es darum geht, Menschen zu helfen."

Während der Coronapandemie hätte die Zahl der Patienten ein wenig abgenommen. "Viele Menschen waren verunsichert", sagte der Ärztliche Direktor Dr. Markus Wittmann, viele hätte die Angst vor Ansteckung gehemmt. Jetzt würden sich die Zahlen wieder einpendeln. Zur neuen Komfortstation merkte er an: "Wir schaffen keine Zwei-Klassen-Medizin", sagte er. Das therapeutische Angebot sei für jeden gleich, die Einzelzimmer seien für Leute, die ein gewisses Umfeld wünschen.

2022 sind in der Wöllershofer Einrichtung 2900 stationäre und teilstationäre Patienten behandelt worden, ambulant seien es 5300 gewesen. "Daran sieht man, welche Notwendigkeit besteht", bemerkte der Bezirkstagspräsident beim alljährlichen Neujahrsbesuch, den er gemeinsam mit Stellvertreter Höher bestritt. Die wohl beste Nachricht, die dabei verkündet wird: 90 Prozent der Patienten würden geheilt ins Leben zurückkehren.

Info:

Neues Haus und PV-Anlagen

  • Knapp 20 Millionen Euro kostet die Erweiterung des Bezirksklinikums Wöllershof
  • Im neuen Haus 13 entstehen zwei Stationen mit insgesamt 41 Betten und eine physikalische Abteilung
  • Im Oktober 2023 soll das Gebäude fertig sein
  • Sämtliche Dächer auf dem Gelände sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden
  • Dafür werden 1,5 Millionen Euro investiert
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.