Wöllershof bei Störnstein
18.10.2018 - 15:04 Uhr

Depressiv oder dynamisch: Was macht die digitale Zukunft mit uns?

Die Wirtschaft brummt, Fachkräfte werden gesucht, aber Ängste bleiben. Und steigern sich: Werde ich in der Arbeitswelt von morgen noch gebraucht? Kann ich damit Schritt halten? Eine prominent besetzte Gesprächsreihe sucht Antworten.

Medbo-Sprecherin Lissy Höller und Thomas Fehr von der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Nordoberpfalz werben für die ersten "Wöllershofer Gespräche" Bild: phs
Medbo-Sprecherin Lissy Höller und Thomas Fehr von der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Nordoberpfalz werben für die ersten "Wöllershofer Gespräche"

Das Forum dazu nennt sich "Wöllershofer Gespräche", womit auch gleich der Veranstaltungsort am Bezirksklinikum feststeht. Veranstalter dieser neuen Vortrags- und Diskussionsrunde am Donnerstag, 25, Oktober, sind die Medizinischen Einrichtungen des Bezirks (Medbo), die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Nordoberpfalz (PSAG) und die Volkshochschule Weiden-Neustadt.

"Wir wollen nicht im eigenen Saft braten und den x-ten Vortrag über Depressionen anbieten", erklärt PSAG-Vorsitzender Thomas Fehr den Ansatz. Deshalb hätten die Veranstalter auch die Überschrift "Zukunft 4.0" gewählt. Die wird den Menschen mit vielen neuen Techniken konfrontieren. Damit kann nicht jeder gleich umgehen. Das kann sich einerseits sehr positiv auswirken. Beispiel Telemedizin: Die kann etwa in der Schlaganfallhilfe wertvolle Dienste leisten, erklärt Medbo-Sprecherin Lissy Höller. Auf der anderen Seite seien psychische Erkrankungen inzwischen der zweithäufigste Grund für Arbeitsausfälle in Deutschland. Den Betrieben entstehen dabei Verluste in dreistelliger Millionenhöhe, Tendenz steigend.

Zwar gebe es keine seriösen Studien, die einen Zusammenhang zwischen Digitalisierung und psychischen Problemen belegen, dennoch lassen sich Überforderungssymptome und Angst vor Arbeitsplatzverlust nicht leugnen. "Wir wollen uns in der Psychiatrie bereits jetzt darauf einstellen, was da in 20,30 Jahren auf uns zukommt", erklärt Fehr.

Antworten erhofft er sich unter anderem von Professor Horst Opaschowski, Deutschlands wohl bekanntestem Zukunftsforscher. Sein Vortrag heißt "Wie wir morgen leben und arbeiten". Opaschowski vertritt die These, dass Digitalisierung kein Arbeitsplatz-Schredder wird, er macht sich aber Sorgen vor künstlicher Intelligenz, die nicht mehr zu kontrollieren ist. Zudem müssten sich Arbeitnehmer auf längere Lebensarbeitszeiten einstellen.

Wie man dabei gesund bleibt, skizziert Professor Siegfried Jedamzik aus Ingolstadt, der zu den bayerischen Telemedizin-Pionieren zählt. Das ist in Zeiten von Ärztemangel gerade im ländlichen Raum ein Thema, jedoch nicht das bestimmende, ist Höller überzeugt: "Gerade in der Psychiatrie bleibt das persönliche Gespräch immer am wichtigsten."

Das Programm:

Die "Wöllershofer Gespräche" am 25. Oktober beginnen um 13.30 Uhr und enden gegen 17.30 Uhr. Sie richten sich an jedermann, vor allem aber an Entscheidungsträger, die sich Gedanken machen, wie ihre Mitarbeiter den digitalen Wandel gesund bewältigen können. Die Teilnahme kostet 45 Euro. Anmeldung und nähere Informationen unter ibp.medbo.de.

 
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