Wöllershof bei Störnstein
07.11.2023 - 16:09 Uhr

Erweiterungsbau für Patienten mit seelischen Problemen in Wöllershof nimmt Betrieb auf

Rund 20 Millionen Euro werden am Bezirksklinikum Wöllershof in den Ausbau des psychosomatischen Fachbereich investiert. Nicht zuletzt ein Bekenntnis zum Standort in der Nordoberpfalz.

von KRB

Patienten mit psychosomatischen Störungen, also körperlichen Beschwerden, die seelisch verursacht sind, finden seit jeher im Bezirksklinikum Wöllershof Hilfe. Mit der Einweihung eines Neubaus der Psychosomatik wird dieser Versorgungsbereich nun weiter gestärkt. Der Bedarf an stationären Betten ist groß. Bezirk und die Krankenhausträgergesellschaft medbo in Regensburg bauen deshalb das Fachgebiet Psychosomatik am Standort in Reiserdorf weiter aus.

Mit den Planungen für den Erweiterungsbau war vor sieben Jahren begonnen worden. Am Montag wurde das neue "Haus 13" eröffnet. Bezirkstagspräsident Franz Löffler freute sich über die Fertigstellung und gab dabei ein klares Bekenntnis zu Standort Wöllershof. In Vertretung des medbo-Vorstandes begrüßte der Direktor für medizinische Leistungen, Professor Thomas Baghai, die Gäste. „Mit diesem neuen Haus 13 stärken wir die psychiatrische Versorgung der nördlichen Oberpfalz.“

Medizinische Versorgung gesichert

Der Bezirkstagspräsident erinnerte an die Diskussionen über den Standort Wöllershof vor vielen Jahren. „Wir standen und stehen zu dieser Einrichtung. Dabei sind wir der Meinung, dass auch die Umgebung mit zur Genesung der Patienten beiträgt.“ Probleme gab es nach seinen Worten mit dem Denkmalschutz. Hier musste eine Lösung zwischen dem denkmalgeschützten Ensemble und den neuen Gebäuden gefunden werden, was gelungen sei. „Wir bringen mit dieser Einrichtung die Psychiatrie zu den Menschen, stehen zur Nordoberpfalz und stellen immer wieder fest, dass diese Klinik in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Gerade vor der großen Herausforderung Depression wissen wir die Arbeit unserer 430 Mitarbeiter vor Ort mehr als zu schätzen." Er versprach zudem, dass Wöllershof noch vor dem Jahr 2045 klimaneutral werde.

Viel Grün tut gut

Das neue Gebäude wurde vom Architekturbüro Brückner & Brückner aus Tirschenreuth geplant. Peter Brückner betonte, dass Architektur und Leben zusammengehörten. „Die Qualität und der Ort sind von jedem spürbar. Dabei war für uns die Herausforderung eines sinnstiftenden Spannungsverhältnisses mit dem Vorhandenen umzusetzen.“ Weiter betonte er, dass die Seele der Räume bei diesem Projekt sehr wichtig war, eine Sehnsucht nach wertigen Räumen. „Die parkähnlichen Grünflächen sind ein unwahrscheinlicher Glücksfall und der Blick nach draußen sehr wertvoll. Wir glauben, dass die Jahreszeiten hier Platz in den Räumen nehmen.“ Brückner dankte allen Beteiligten, lobte die Handwerker, Firmen und Planer und überreichte symbolisch den Hausschlüssel.

Für den Ärztlicher Direktor der medbo, Dr. Markus Wittmann, unterstreicht das einfallende Licht durch die großen Fenster den freundlichen Eindruck des Hauses. Er stellte das diagnoseübergreifende Therapiekonzept des Hauses vor und betonte, dass mit den neuen Räumlichkeiten beeindruckende Maßstäbe gesetzt würden. Zum Therapieangebot zählen unter anderem Krankengymnastik, Sport- und Bewegungstherapie, Elektro- und Lichttherapie und auch ein Dampfbad.

Info:

"Haus 13" in Wöllershof

  • Rund 2400 Quadratmeter Nutzfläche auf drei Etagen
  • Für wen? Unter anderem Patienten mit psychosomatischen Störungen, also körperlichen Beschwerden, die seelisch verursacht sind, z. B. durch hohe seelische Anspannung, Stress, Ängste, Depressionen.
  • Flächen im UG für physikaliche Therapie
  • Station im EG mit 21 Betten und 4 integrierten teilstationären Plätzen (Inbetriebnahme Ende November 2023)
  • Wahlleistungsstation im OG mit 20 Einzelzimmern (Inbetriebnahme Anfang 2024)
  • Bausumme: 20 Millionen Euro, davon 15 Millionen durch Freistaat Bayern und 5 Millionen durch die medbo (Bezirk) finanziert
  • Rund 20 neue Fachkräfte (Ärzte, Pfleger, Therapeuten und Servicemitarbeiter)
 
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