Wolfring Gemeinde Fensterbach
12.12.2022 - 10:28 Uhr

Rock and Roll zur Vorweihnachtszeit in Wolfring

Es wurden keine staaden Stunden. Aber wer zur Rock-Weihnacht auf dem Wolfringer Dorfplatz erscheint, der weiß von vornherein, was dort musikalisch erklingt. Rock and Roll dominiert, wobei er heuer teilweise laut und schrill daher kam.

"Is that you, Santa Claus?", fragte einst Louis Armstrong. In diesem Fall muss das verneint werden. Der Nikolaus ist Andreas Stock, Frontmann und Sänger der Rockband Racer Roadhous. Bild: hou
"Is that you, Santa Claus?", fragte einst Louis Armstrong. In diesem Fall muss das verneint werden. Der Nikolaus ist Andreas Stock, Frontmann und Sänger der Rockband Racer Roadhous.

Bratwurst und Glühwein, Brezen aus dem Backofen und zu vorgerückter Stunde ein Schluck an der Bar: Man kannte das schon aus der Zeit vor Corona und war gespannt, was dem ausrichtenden Verein Rocking Hoot so alles einfallen würde. Die vom Himmel kommenden weißen Flocken standen zwar nicht auf dem Programmzettel, aber sie stimmten ebenso weihnachtlich ein, wie eine weit abseits vom Rock liegende Einlage, die es gleich zu Beginn gab.

Vor dem Jugendheim traten Kinder und Jugendliche der Fensterbacher Blaskapelle auf. Mit feinen zur Adventszeit passenden Weisen, dirigiert von Lena Breitschaft. Kaum waren die Nachwuchsmusiker weg, war der für sie eigens ausgelegte Bretterboden frei für die Cool Liners und damit für eine Linedance-Gruppe, die zu US-Countrysongs zeigte, was an exaktem Gleichschritt jede Woche trainiert wird. Und ja: Auch die dazu aus den Lautsprechern erklingende Musik aus den Staaten schuf Atmosphäre auf diesem Platz, an dessen Rand schon längst ein hoher Christbaum steht.

Rock-Weihnacht heißt: Wer sich einfindet, bekommt etwas auf die Ohren. Rock-Weihnacht bedeutet aber auch: Der Rock and Roll hat einen breiten Schirm, unter dem vieles aufzufangen ist. Zum Beispiel der Lärm einer, wie es im Neudeutschen heißt, Newcomerband, die eine Stunde lang Trommelfelle strapazierte. Das Klanggewitter ebbte irgendwann ab, dann wurde es so, wie es sein sollte: Erst Songs von Liedermacher Sandro Windisch, danach eine Truppe, die sich Racer Roadhouse nennt.

Da war es plötzlich wieder, dieses Gefühl, dass Rock and Roll und Weihnachten keine Gegensätze sein müssen. Die "Racers" hatten gängige Nummern im Repertoire, sie spielten Lieder von den Rolling Stones, Eric Clapton und der unlängst gestorbenen Christine McVie. Da stand dann einer nicht weit von der Rampe entfernt, der seine Zufriedenheit über den Fortgang des Abends äußerte. "Na endlich", sagte der Mann, der sein Leben lang ein Fan von Songs aus den sechziger Jahren war. Das war dann irgendwie auch ein Rat an die Macher, sich sorgsam Leute herauszusuchen, die zu dieser Traditionsveranstaltung passen.

 
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