Wolfsbach bei Ensdorf
31.07.2018 - 14:28 Uhr

Baum rutscht rechtzeitig ins Loch

Dunkle Wolken ziehen am Samstagnachmittag über dem Vilstal auf. „Hoch die Goißn, richt’s es as!", kommandiert Baummeister Sebastian Zapf gelassen. Es galt den von Thorsten Donhauser gestifteten Kirwabaum am Festplatz aufzustellen.

Die Röcke und Schürzen schwingen im Takt, als sich die Mädchen flott drehen, sön
Die Röcke und Schürzen schwingen im Takt, als sich die Mädchen flott drehen,

(sön) Die Kirwamoidln hatten drei Kränze gebunden und wie den Gipfelbuschn mit weiß-blauen Bändern geschmückt. Die Kirwaburschen hatten den 32 Meter hohen Baum geringelt und geschnitzt. Sollte doch die Wolfsbecker Kirwa wieder eine der schönsten und zünftigsten im unteren Vilstal und darüber hinaus werden. „No an kloin Schub“ und wieder „Hau ruck“ kommandierte der Wastl und der Baum kam, gesichert durch einen Bagger, langsam in die Senkrechte, rutschte passgenau ins Loch, konnte verkeilt werden. Dann ergoss sich ein Wolkenbruch. „Gerade, dass wie es g’schafft hom“, meinte Heiner Eichenseer. Als am Abend dann die zehn Kirwapaare ins Festzelt einzogen und riefen „Wer hot die schönste Kirwa? – Mir hom die schönste Kirwa!“, war das Unwetter bereits vergessen, das Zelt rappelvoll. Die Quertreiber feilten so richtig auf, bald standen die Wolfsbecker Kirwaleit ebenso auf den Bänken wie die vielen Paare, die aus dem ganzen Landkreis gekommen waren.

Höhepunkt der dreitägigen Wolfsbacher Kirchweih ist jedoch der Festgottesdienst zu Ehren der Namenspatronin in der Magdalenen-Kirche, den Pfarrer Pater Hermann Sturm am Sonntagvormittag zelebrierte. Die Ensdorfer Blaskapelle umrahmte den Gottesdienst, auch beim anschließenden Frühschoppen im Festzelt spielte sie auf. „D’ Wolfsbecker Kirwa, des is die Beste, mei Liawa!“, hörte man – von kräftigen Juchzern unterbrochen – als die zehn Kirwapaare mit dem blumengeschmückten Traktor auf den Festplatz beim Feuerwehrhaus einzogen. Sie zeigten ihre Tänze um den Baum, das Mühlradl, Bayrische und die Zigeuner-Polka, die Burschen auch Plattler. Die Hohlweglauerer spielten dazu auf. Als die Kirwapaare ihre Gstanzeln sangen, bekam mancher sein Fett weg.

Was wäre aber die Wolfsbacher Magdalenen-Kirchweih ohne das Austanzen des Oberkirwapaars: Christina Drick und Michael Schaller heißen die Glücklichen, die nun ein Jahr den Paaren vorangehen. Und alle sind überzeugt „Wir ham as schönste Oberkirwapaar!“ Ab 18 Uhr sorgten Power hoch 5 mit zünftiger Oberkrainer-Musik für Stimmung. Am Montag aber startete das Saukopfessen im Festzelt. Anschließend war der Kirwabär los. Am Abend wurde es im Festzelt dann noch einmal so richtig zünftig, die Jungs von Donnaweda sorgten für einen tollen Abschluss des Festes. Bei der Tombola waren neben dem Kirwabaum viele tolle Preise zu gewinnen.

Christina Drick und Michael Schaller sind das strahlende Wolfsbacher Oberkirwapaar 2018. sön
Christina Drick und Michael Schaller sind das strahlende Wolfsbacher Oberkirwapaar 2018.
Die Kirwapaare begeistern die vielen Zuschauer und werden mit viel Beifall belohnt. sön
Die Kirwapaare begeistern die vielen Zuschauer und werden mit viel Beifall belohnt.
Armschmalz war beim Baumaufstellen Voraussetzung, die stärksten Mannsbilder kommen ins Schwitzen. sön
Armschmalz war beim Baumaufstellen Voraussetzung, die stärksten Mannsbilder kommen ins Schwitzen.
Bei drückender Schwüle stellen die „Wolfsbecker“ ihren Kirwabaum auf. Kaum geschafft, öffnet der Himmel seine Schleusen. sön
Bei drückender Schwüle stellen die „Wolfsbecker“ ihren Kirwabaum auf. Kaum geschafft, öffnet der Himmel seine Schleusen.
 
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