Wolfsbach bei Ensdorf
21.11.2018 - 15:19 Uhr

Punktemodell auf Prüfstand

Wohnraumvergabe nach Punktesystem - nach diesem Prinzip arbeitet die Stadt Dietfurt. Die Menschen erhalten Punkte für die Kinderanzahl, Vereinsengagement oder Verwandtschaft. Ist das auch für Ensdorf ein Modell?

Die SPD vor Ort im Baugebiet Strohberg-Nord in Wolfsbach: Beisitzerin Rita Thomas, Gemeinderatsmitglied und Ortsvorsitzender Hans Ram, Beisitzer Michael Eichenseer, Fraktionssprecher Hans Eichenseer und Gemeinderat Augustin Berschneider (von links). Bild: sön
Die SPD vor Ort im Baugebiet Strohberg-Nord in Wolfsbach: Beisitzerin Rita Thomas, Gemeinderatsmitglied und Ortsvorsitzender Hans Ram, Beisitzer Michael Eichenseer, Fraktionssprecher Hans Eichenseer und Gemeinderat Augustin Berschneider (von links).

Bereits in der letzten Gemeinderatssitzung im Oktober hatte der Ensdorfer Bürgermeister Markus Dollacker das Thema für das Treffen im November angekündigt: das Baugebiet Strohberg-Nord in Wolfsbach. Deshalb trafen sich die SPD-Gemeinderäte und Mitglieder des Vorstands des Ortsvereins zu einer Begehung im Baugebiet.

Fraktionssprecher Hans Eichenseer betonte, wie wichtig es sei, sich mit den Entwicklungen der dörflichen Siedlungsstrukturen zu befassen: "Wir müssen uns heute intensiv damit beschäftigen, welche Kriterien für bebaubare Flächen im Jahr 2018 entscheidend sind."

Defizite bei Ortsanalyse

Hans Ram, Gemeinderatsmitglied und Ortsvereinsvorsitzender, verwies auf die Ortsanalyse, die die Amberger Architektin Martina Dietrich vor drei Jahren zusammen mit Nürnberger Studenten erstellte. Das Ergebnis: In der Gemeinde Ensdorf gibt es nicht ausreichend barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen. Doch nicht nur diese kommen laut der Studie zu kurz. Zudem fehlen kleine, erschwingliche Wohnungen für Alleinstehende und junge Paare.

"In der Stadt Dietfurt an der Altmühl werden Bauplätze nach einem Punkteschlüssel vergeben," nannte Beisitzer Michael Eichenseer ein Beispiel. Diese beziehen sich darauf, ob jemand schon ortsansässig ist oder ob er seinen Arbeitsplatz vor Ort hat.

Daneben erhöhen sind auch verwandtschaftliche Beziehungen zum Ort die Punkte. Außerdem haben diejenigen einen Vorteil, die sich aktiv am Gemeindeleben beteiligen, Mitglied in einem Verein oder bei einer Feuerwehr sind.

Jedes Kind zählt

Auch Familien mit Kindern schneiden besser ab. Pro Kind gibt es fünf Punkte im Bewertungssystem. Damit auch Bauwillige mit einem normalen Einkommen zum Zuge kommen, wird das Einkommen der Bewerber in der Altmühlstadt berücksichtigt. Liegt dieses über 100 000 Euro, wirkt sich dies um zehn Punkte mindernd aus. An dieser Stelle merkte Vorsitzender Ram an, dass es ganz wichtig sei, mit einem Punktekatalog das Bauen der einheimischen Bevölkerung sicherzustellen. "Schließlich haben wir vor eineinhalb Jahren den Antrag eingebracht, dass am Spielplatz in Wolfsbach ein Baugebiet ausgewiesen wird. Jetzt müssen wir mit den anderen Gemeinderäten gewährleisten, dass die Bauwilligen unserer Gemeinde auch zum Zuge kommen", sagte Gemeinderatsmitglied Augustin Berschneider. Beisitzerin Rita Thomas ergänzte, dass die Ensdorfer Sozialdemokraten zum Thema barrierefreies Wohnen im neuen Baugebiet bereits im September einen Antrag eingereicht haben. Sie hoffe, dass dieser Antrag in der Sitzung im November vom Gremium beraten werden kann.

 
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