Seit dem Jahr 1946 gibt es den Katholischen Jugendtag auf der Luisenburg (Lubu). Und von Anbeginn kommen viele Jugendliche aus nah und fern. Hätte jemand vor zwei Jahren gesagt, dass der Jugendtag einmal ersatzlos ausfällt und das Jahr darauf zum Lubu kein Publikum auf die Luisenburg darf – man hätte einem solchen Pessimisten sicher nicht geglaubt. Aber genauso ist es gekommen: Aufgrund der Corona-Pandemie fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal in der Geschichte dieses Traditionstreffens kein Lubu statt.
„In diesem Jahr feiert unser Jugendtag seinen 75. Geburtstag. Wir können ihn auf keinen Fall wieder ausfallen lassen“, lautete jedoch heuer der feste Vorsatz von Jugendreferentin Ivona Bayer (Katholische Jugendstelle Marktredwitz) und Barbara Schönauer, ihrer Kollegin von der Katholischen Jugendstelle Tirschenreuth.
„Lass Dich anstiften“
Gemeinsam mit den Vorständen der BDKJ-Kreise Wunsiedel und Tirschenreuth sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Dekanaten Kemnath-Wunsiedel und Tirschenreuth haben sie aus der Not eine Tugend gemacht: Mittels aufwendiger Technik wurde es nämlich ermöglicht, alle Jugendlichen mittels Livestream am Katholischen Jugendtag teilhaben zu lassen.
Auf der altehrwürdigen Naturbühne Luisenburg fand in gewohnter Weise zumindest der festliche Gottesdienst statt. Allerdings ohne Besucher, dafür unter Berücksichtigung vieler Hygieneauflagen. Der Gottesdienst wurde heuer von Präfekt Gerhard Pöpperl aus Regensburg, Kreisjugendseelsorger Konrad Amschl, Kaplan Maximilian Moosbauer und Jugendpfarrer Christian Kalis zelebriert. „Lass Dich anstiften – wir vor Ort, ihr daheim“ lautete das zugehörige Motto.
Auf Gott vertrauen
Gerhard Pöpperl setzte in seiner Ansprache einen überdimensionalen Bleistift ein, um das Pfingstwunder zu veranschaulichen. Denn so wie die Apostel in fremden Sprachen redeten, so wäre es ein Wunder, wenn ein Bleistift von alleine in verschiedenen Sprachen schreiben könnte. Die Apostel hätten sich ergreifen lassen vom Heiligen Geist und hätten so die Sprachen dessen beherrscht, der sie führte. Und ein Stift könne eben auch nur das schreiben, was der denke, der ihn führe. Der Seelsorger rief dazu auf, in der Welt Stift Gottes zu sein: "Lasst euch anstiften."
Christian Kalis sorgte für eine kleine Premiere und stellte im Zuge des Gottesdienstes den sogenannten Staffelstern vor, welcher die Sternsinger im nächsten Jahr begleiten soll.
Für die musikalische Begleitung zeichnete in diesem Jahr die Gruppe "Link to Heaven" aus Rehau verantwortlich. Mit ihrem dreistimmigen Gesang und ihrer professionellen Musik umrahmte sie den Gottesdienst feierlich. Obwohl sich ständig dicke graue Wolken mit blauem Himmel und einzelnen Sonnenminuten abwechselten, blieb es bis zum Ende des Gottesdienstes regenfrei.
Und sogar der traditionelle Benefizcharakter des Jugendtags blieb trotz aller Virtualität heuer erhalten: Für die Kollekte hatte das Vorbereitungsteam in diesem Jahr vier Projekte ausgewählt, an die die Teilnehmer eigenständig ihre Spende online überweisen konnten. Hierzu gehören das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, die Hausaufgabenhilfe des AK Asyl Weiden, die Lebenshilfe im Fichtelgebirge sowie das Kinderhospiz Mitteldeutschland.
Alle Beteiligten freuten sich bereits auf einen realen Katholischen Jugendtag auf der Luisenburg im kommenden Jahr.
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