Wunsiedel
08.06.2022 - 13:06 Uhr

Hineinschnuppern in das Programm der Luisenburg-Festspiele

Neudeutsch waren es „Appetizer“, die am Sonntagnachmittag auf der Luisenburg präsentiert wurden. Beim Theaterfest konnten sich Interessierte informieren, was in der diesjährigen Festspiel-Saison auf dem Programm steht.

Bevor die Luisenburg-Abendspielzeit am kommenden Freitag offiziell eröffnet wird, konnte erstmals wieder nach zweijähriger Corona-Pause ein Theaterfest über die Bühne gehen. Das Führungsduo – Birgit Simmler als Künstlerische Leiterin und André Zaus als Verwaltungsleiter – konnte über 1000 Kulturbegeisterte aus nah und fern begrüßen, um das diesjährige Programm vorzustellen. Im Mittelpunkt standen natürlich die fünf Eigenproduktionen der Festspiele – zwei davon sind sogar Uraufführungen. Den Zuschauern nahegebracht wurden die Stücke zum einen mit Erläuterungen Simmlers und zum anderen mit Ausschnitten.

Die Klammer um die Präsentation bildeten jene zwei Werke, die speziell für die Luisenburg-Bühne geschrieben wurden: Bereits seit vergangener Woche zu erleben ist das Familienmusical „Trolle unter uns“, in dem jede Menge seltsame Trollkönige in der fremden, vollkommen verrückten „Kehrwelt“ ihr Unwesen treiben. Der zwölfjährige Elmar muss seine Eltern aus dieser Welt befreien und nebenbei das Klima, die Ernährung und das Internet „enttrollen“. Tom Schimon, Henrike Starck und Maurice Daniel Ernst gaben einen begeisternden musikalischen Einblick. Einen regionalen Touch hat das Fantasy-Musical „Zeitelmoos“, das am 8. Juli Premiere feiert. Das Zeitelmoos existiert tatsächlich und ist ein Hochmoor, das in einem Waldgebiet bei Wunsiedel liegt. Es ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, umfasst über 80 Hektar Fläche – und ist der Schauplatz verschiedener Sagen, die für das Musical auch als Vorlagen dienten. Angelina Arnold, Sarah Kornfeld und Janko Danailow machten mit ihren Liedern schon einmal gehörig Lust auf das komplette Musical.

Die Abendspielzeit wird am 10. Juni eröffnet mit dem Schauspiel „Amadeus“ von Peter Shaffer, einem der meistgespielten Werke auf deutschen Bühnen. Es geht um Wolfgang Amadeus Mozart, aber vor allem um den Kampf um Genie und Ruhm zwischen „Emporkömmling“ Mozart und dem Hofkapellmeister Salieri. Die Hauptdarsteller Paul Kaiser, Philipp Moschitz und Janina Raspe bewiesen bereits mit einem kurzen Ausschnitt, dass Sprechtheater enorm in den Bann ziehen kann. Einen zumindest stimmlichen Gruß per Tonaufnahme bekamen die Besucher von Ex-HSV-Fußballprofi Jimmy Hartwig übermittelt, der in „Amadeus“ den Kaiser spielen wird.

Das Zeug zum absoluten Publikumsmagneten hat das Musical „Sister Act“ mit Musical-Star Zodwa Selele. Warum sie die Darstellung der Deloris van Cartier in Deutschland geprägt hat - sang unter anderem die Premieren in Stuttgart, Hamburg und Oberhausen und wurde persönlich von Whoopi Goldberg für die Rolle ausgewählt – bewies sie als Solistin, aber auch beim viel beklatschten Duett mit Carmen Wiederstein.

Ebenfalls auf dem Spielplan steht Shakespeares Alterswerk „Der Sturm“: Die Zuschauer dürfen sich, so Birgit Simmler, die bei dem Stück auch Regie führt, auf eine ganz besondere Inszenierung freuen mit Artistik und Musik. Philipp Rudig und Janina Raspe präsentierten schon einmal einen kleinen "Appetizer" für das Drama.

Birgit Simmler betonte: "Wir spielen heuer ohne Masken und ohne Abstände." Im Anschluss an die Präsentation nutzten viele Besucher noch das „Theatertag-Angebot“ für ermäßigte Tickets, so dass sich schnell Schlangen an den Verkaufsschaltern bildeten. Weitere Informationen im Internet (www.luisenburg-aktuell.de).

 
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