Seit über 20 Jahren verbindet das Egro-Net die Regionen Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien mit einem "einzigartigen grenzüberschreitenden Ticketangebot", informiert die Pressestelle des Landratsamts Wunsiedel. Nun stehen Veränderungen an: Seit der Übernahme des Geschäftsbetriebs durch das Landratsamt Wunsiedel wird an einer Neuausrichtung des Verkehrsverbunds gearbeitet. Federführend tätig ist hier die neue Geschäftsführerin Anna Šulcová, die das Angebot breiter aufstellen und strategisch weiterentwickeln möchte, schreibt Anke Fähnrich, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Landratsamt. Die 25-jährige Šulcová wurde in Sokolov geboren, hat Deutsch und Tschechisch in Pilsen studiert und wolle sich nun im Bereich Mobilität intensiv für den grenzüberschreitenden Austausch einsetzen.
„Den ersten wichtigen Schritt zum Erfolg haben wir schon gemacht. Wir haben die Sprachbarriere überwunden und ich spüre im Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern des Kreises Karlsbad, dass wir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes ‚die gleiche Sprache sprechen‘ können“, wird sie in der Pressemitteilung zitiert. Ihr langfristiges Ziel sei, die Tariflandschaft des Egro-Nets zu harmonisieren, die Fahrpläne zu vereinheitlichen und seine Bekanntheit zu steigern.
Dennis Fricken, der Leiter des Mobilitäts-Teams im Landratsamt, an das das Egro-Net angegliedert wurde, sieht auch die Erschließung neuer Zielgruppen als sinnvoll. Bislang sei das Angebot stark am Tourismus orientiert. Zusammen mit Anna Šulcová will er auch Pendler oder Schülerinnen und Schüler verstärkt in den Fokus nehmen. Geht es nach den beiden, soll das Egro-Net ein Angebot werden, das grenzüberschreitend täglich genutzt werden kann. „Nicht zuletzt würden wir gerne das Gebiet des Egro-Nets erweitern, beispielsweise in Richtung Pilsen, oder auch auf bayerischer Seite in den Süden Richtung Weiden und darüber hinaus“, erklärt Dennis Fricken.
Landrat Peter Berek, gleichzeitig Präsident der grenzüberschreitenden Euregio Egrensis, sieht das Egro-Net auch als eine Verlängerung des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) in Richtung Sachsen, Thüringen und Tschechien. Neue Verbindungen zwischen den Nachbarländern zu schaffen, sei ihm eine Herzensangelegenheit.
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