Wunsiedel
20.06.2022 - 11:04 Uhr

Spektakuläre Luftrettung im Luisenburg-Felsenlabyrinth

Bei einer Wanderung hat sich ein Mann in einer Schlucht des Luisenburg-Felsenlabyrinths verletzt. Um die Rettung am Donnerstagabend hat sich die Bergwacht Wunsiedel mit Hilfe eines Hubschraubers gekümmert.

Die Retter am Boden hielten Leuchtfackeln, um den Piloten auf sich aufmerksam zu machen. Bild: Bergwacht/exb
Die Retter am Boden hielten Leuchtfackeln, um den Piloten auf sich aufmerksam zu machen.

Ein 63 Jahre alter Mann hatte sich am Donnerstag im Luisenburg-Felsenlabyrinth so sehr verletzt, dass er mit einem Hubschrauber aus dem Felsenlabyrinth gerettet werden musste. Der genaue Ort des Unglücks war die Burgschlucht, eine Höhle im oberen Teil des Wunsiedler Felsenlabyrinths. Der Mann aus Hessen konnte die Unglücksstelle wegen der schweren Verletzung am Knie nicht mehr selbstständig verlassen, heißt es in einer Pressemitteilung zur Rettungsaktion.

Die Bergwacht Wunsiedel wurde kurz nach 19 Uhr alarmiert. Ein Mitglied war aus Zufall gerade in der Nähe auf Naturschutzstreife und konnte so sehr zügig den verunglückten Mann erreichen und als Ersthelfer versorgen. Schnell trafen weitere Bergwachtkameraden am Unfallort ein. Einsatzleiter Andreas Bäcker übernahm das Kommando und entschied sich aufgrund der schwer zugänglichen Stelle für eine patientenschonende Rettung über die Luft. Er forderte deshalb einen Rettungshubschrauber an.

Wegen der dichten Vegetation im eng bewaldeten Gebiet und zwischen den Granitfelsen der Luisenburg war allerdings keine Bergung aus der Luft möglich. Der Hesse musste nach der Versorgung und Stabilisierung durch den Notarzt über ein extra installiertes Seilgeländer einige Hundert Meter mit einer Gebirgstrage verlegt werden.

Aber auch dort gestaltete sich die Bergung aus der Luft schwierig. Mit 120 Kilogramm war der Patient kein Leichtgewicht. Mit Bergretter und Luftrettungssack war die Leistungsgrenze des Rettungshubschraubers „Christoph 27“ aus Nürnberg bereits erreicht. Auch die Sicht zu den Rettungskräften am Boden war für den Piloten eingeschränkt. Unter sorgsamer Berücksichtigung der Waldbrandgefahr mussten die Retter der Bergwacht deshalb Leuchtfackeln zünden. Beim Aufwinden der Menschen berührte der Rettungshubschrauber auch mehrmals die Bäume.

Die Bergung war eine heikle Angelegenheit, die aber von allen Beteiligten sehr gut und routiniert gelöst wurde, heißt es in der Pressemitteilung. Der Gerettete wurde per Außenlast ohne Zwischenlandung in das Klinikum Fichtelgebirge nach Marktredwitz geflogen und dort weiter versorgt.

Hintergrund:

Bergwacht Fichtelgebirge

  • Bestehend aus acht Bergrettungswachen und zwei ergänzenden Bergwachten mit über 250 aktiven Bergrettern
  • Standorte sind Bayreuth, Bischofsgrün, Fichtelberg-Neubau, Mehlmeisel, Schönwald, Schwarzenbach/Wald, Steinbach, Tannenberg, Weißenstadt und Wunsiedel
  • Spezialisten der Region: Rettungshundestaffel mit neun einsatzfähigen Hunden, Kriseninterventionsdienst-Team, Höhlenretter
  • Zuständigkeit für Oberfranken und Teile der Oberpfalz
 
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