Wunsiedel
08.08.2021 - 11:38 Uhr

Start für "Corona Archiv Fichtelgebirge"

Die Volkshochschule Fichtelgebirge sammelt auf einer Website Momentaufnahmen aus der Corona-Zeit. Die Website soll ein Stück Zeitgeschichte aus dem Fichtelgebirge dokumentieren und überliefern.

von FPHS
Stellten die VHS-Aktion Corona-Archiv Fichtelgebirge vor (von links): Marc Eichner, Landrat Peter Berek, Michaela Hermannsdörfer, Uwe Kuchenbäcker und Alexander Schrott. Bild: fphs
Stellten die VHS-Aktion Corona-Archiv Fichtelgebirge vor (von links): Marc Eichner, Landrat Peter Berek, Michaela Hermannsdörfer, Uwe Kuchenbäcker und Alexander Schrott.

Es war eine Art Geburtsstunde, zu der sich Vertreter der Volkshochschule und der Kommunen mit Landrat Peter Berek an der Spitze im großen Sitzungssaal des Landratsamtes trafen. Eine Geburtsstunde für eine eigene Website mit Schlaglichtern, Infos und Eindrücken aus der Zeit der Pandemie. Einer Zeit, die hoffentlich bald vorbei ist, die aber das komplette Leben der Gesellschaft in vielen Ländern der Erde verändert hat. Mit Folgen, die heute gar noch nicht abzusehen sind. Die Website "Corona Archiv Fichtelgebirge" soll in den kommenden Monaten Eindrücke, Erlebnisse, Meinungen und Momentaufnahmen aus der Corona-Zeit sammelt, aufbewahren und erinnern.

Die Idee kommt von der VHS

Die Website gründet auf einer Idee der VHS Fichtelgebirge, namentlich von Michaela Hermannsdörfer und Uwe Kuchenbäcker. Und zwar schon im Jahr 2020, zur ersten Welle, als das Coronavirus das öffentliche Leben lahm legte. Die Idee war, eine Art regionaler Erinnerungskultur zu schaffen. Damals ahnte noch niemand, dass weitere Wellen mit einem Lockdown folgen sollten. Dass das Virus mit der Pandemie bis weit in das Jahr 2021 das Leben der Menschen nachhaltig beeinflussen wird.

Leute sprechen über Corona

So kamen zu Beginn Landkreisbewohnerinnen und -bewohner zu Wort. Sie sprachen über die Auswirkungen des Lockdowns auf sie selber und Freunde. Die Menschen reagierten unterschiedlich. Manche wurden depressiv, andere aggressiv. Es gab verschiedene Meinungen zu dem Virus. Teils wurden die Maßnahmen kritisiert. In Interviews kamen bisher Politiker, Polizeibeamte, Jugendliche, Lehrer wie Schüler zu Wort. Andere wieder fanden auch positive Seiten an der Pandemie. So entdeckten sie die Schönheit der eigenen Heimat wieder, andere Jugendliche wiederum vermissten ihren Freundeskreis schmerzlich. Für Landrat Peter Berek, der auch gleich zu Beginn interviewt wurde, stand die Solidarität der Landkreisbewohner im Fokus: "Gemeinsam geht Vieles besser," sagte er.

Leben komplett verändert

Das kleine Virus habe das Leben für die Gesellschaft in den vergangenen Monaten komplett verändert. Die Website der VHS könne ein wertvolles Zeitdokument über die Pandemie im Landkreis werden. Hier wolle man festhalten, was Corona mit der Gesellschaft mache. Die mit den Vorsichtsmaßnahmen verbundene soziale Isolation habe manchem zu schaffen gemacht. Darauf müsse man auch in den kommenden Monaten ein waches Auge haben. Berek bedankte sich bei allen Mitwirkenden, von den Vertretern der VHS bis zu den Akteuren für die Ausführung. Das Design der Website kreierte Marc Eichner. Die Interviews nahm Alexander Schrott auf. Für die Programmierung der Website ist Mike Keller, die Textredaktion Uwe Kuchenbäcker zuständig. Durch die Website führte anschließend Marc Eichner. Er appellierte an die Landkreisbewohnerinnen und -bewohner, sich daran aktiv mit Beiträgen zu beteiligen. Uwe Kuchenbäcker verglich die Vorstellung mit einer Entbindung und forderte die Fichtelgebirgler auf: "Machen sie mit."

Webseiten mit Leben füllen

Michaela Hermannsdörfer bedankte sich beim Bundesprogramm "Demokratie leben" und der Stiftung der Sparkasse Hochfranken, die die Aktion finanziell unterstützen. Bis Ende September/Anfang Oktober wolle man dann mit dem Archiv starten. Bis dahin aber müsse die Webseite weiter mit Leben erfüllt werden.

Mitmachen könne jeder. Allerdings würden die Beiträge vor der Veröffentlichung gesichtet. Beleidigungen, Verschwörungstheorien, Propaganda oder Unwahrheiten würden ausgesondert. Die Aktion sei auch ein Beispiel der VHS, wie man in der Region etwas für die Region tun könne. Mitmachen könne jeder, egal wie alt, welchen Nationalität oder Religion er angehört.

Tagebucheinträge oder Kurioses

Das "Corona Archiv Fichtelgebirge" kann nur durch die Mitwirkung vieler interessant werden. Beiträge können per Computer oder Smartphone an die VHS Fichtelgebirge geschickt werden. Das können Texte, Tagebucheinträge, Einsatzberichte, Aushänge, Verordnungen, Fotos, Videos, Posts, Lesungen, aber auch Kurioses sein. Die Webadresse ist www.corona-archiv-fichtelgebirge.de. Fragen beantworten Michaela Hermannsdörfer, Telefon 0 92 87 / 800 51 23 oder per Mail volkshochschule[at]vhs-fichtelgebirge[dot]de oder Uwe Kuchenbächer, Telefon 0 92 31 / 51 15 oder per Mail marktredwitz[at]vhs-fichtelgebirge[dot]de .

VideoOnetzPlus
Waldershof27.07.2021
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.