Er war in den vergangenen Jahrzehnten eine prägende Persönlichkeit in Wunsiedel: Am Sonntag ist Altbürgermeister Karl-Willi Beck nach langer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. Dies teilte die Stadt am Montag mit. „Die Stadt verliert mit Karl-Willi Beck eine prägende Persönlichkeit, einen mutigen Visionär und Macher, dessen Spuren und Wirken noch lange sichtbar sein werden“, wird Bürgermeister Nicolas Lahovnik zitiert.
Karl-Willi Beck war vom 2002 bis 2020 Bürgermeister der Kreisstadt. Das Amt des Bürgermeisters sei ihm eine große Ehre und Herzensangelegenheit gewesen. Es war für ihn Erfüllung und „schönste Aufgabe seines Lebens“, wie er selbst immer zu sagen pflegte.
Schon kurz nach seiner Wahl zum Bürgermeister war die Innenstadt nach heftigen Regengüssen überflutet. Das nahm Karl-Willi Beck zum Anlass, einen Generalentwässerungsplan für die Stadt ausarbeiten zu lassen und mit der Umsetzung zu beginnen. Immer mit seinem Namen verbunden sein würden Maßnahmen wie die Instandsetzung des Felsenlabyrinths, die Inwertsetzung des Bürgerparks Katharinenberg, die Sanierung der Jean-Paul-Schule, das Mehrgenerationenhaus, die Konversion des Retschgeländes sowie der Umbau und die Erweiterung des Betriebsgebäudes der Luisenburg-Festspiele. Auch die Gründung der Kommunalunternehmen WUN Infrastruktur und WUN Immobilien gehen auf seine Initiative zurück.
Mit Kreativität und eisernem politischen Willen hat Karl-Willi Beck stets gegen rechtes Gedankengut gekämpft. Dafür wurden ihm und seinen Mitstreitern von der Jugendinitiative „Wunsiedel ist bunt – nicht braun“ 2008 die Theodor-Heuss-Medaille verliehen. 2011 erhielt er, stellvertretend für alle engagierten Wunsiedler Bürger, die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold.
Ein besonders großes Verdienst Karl-Willi Becks ist laut Stadtmitteilung, rechtzeitig erkannt zu haben, dass die Energieversorgung dezentral aufgestellt werden muss. Bei dem von ihm mit erarbeiteten „Wunsiedler Weg der Energie“ sei er vor allem der politische Motor gewesen. Ab Donnerstag, 3. November, liegt im 1. Obergeschoss des Rathauses, vor dem Amtszimmer des Bürgermeisters, ein Kondolenzbuch aus.
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