Wurz bei Püchersreuth
06.09.2022 - 11:09 Uhr

Krönender Abschluss der Wurzer Sommerkonzerte

Dass das letzte Wurzer Sommerkonzert für 2022 eher im frühherbstlichen Regen stattfindet, trübte die Freude an der Musik nicht. Auch der Veranstalter selbst zieht ein positives Fazit zur Konzertreihe in diesem Jahr.

Wegen Regen muss das letzte Konzert in Wurz 2022 mit dem Barocktrompetenensemble Berlin in die Pfarrkirche verlegt werden. Bild: sei
Wegen Regen muss das letzte Konzert in Wurz 2022 mit dem Barocktrompetenensemble Berlin in die Pfarrkirche verlegt werden.

Wegen des Regenrisikos wurde am Samstag das Abschlusskonzert der Wurzer Sommerkonzerte in die Pfarrkirche verlegt. Anstelle der gesundheitlich angeschlagenen Dr. Rita Kiehlhorn blickte der Zweite Vorsitzende des Fördervereins, Willi Cantzler, auf eine sehr erfolgreiche Konzertsaison 2022 zurück, was die Besucherzahlen betrifft und auch das Wetter. Die Konzertreihe gibt es seit 35 Jahren und sie ist teilweise auf Musiker aus Osteuropa ausgerichtet.

Titel des Abends war: „Tromba Festiva“ – Musik der Könige und Fürsten, Festmusik des 17 .und 18. Jahrhunderts aus Italien, Frankreich, England, Spanien und Deutschland. Wie Johann Pflietsch dem Publikum erklärte, sei es eine Reise durch Europa und auch in die Vergangenheit. Pflietsch führte auch durch das Programm. Festlicher Einstieg war die Sonata in C von Corelli, der Ausflug nach Italien. Ein nicht alltägliches Instrument war die Theorbe. Das Instrument kam auch bei Soli nur mit Percussion zum Einsatz. Bei den Komponisten Marin Marais und Jean Joseph Mouret konnte man sich die Feste am Hof des Sonnenkönigs vorstellen, im Spiegelsaal von Schloss Versailles.

Mit einer spanischen Suite von Gaspar Sanz ging es in den sonnigen Süden. Hier füllten die Klänge der Instrumente das ganze Gotteshaus aus. Deutschlang wurde durch eine Komposition von Georg Philipp Telemann vertreten. Da Georg Friedrich Händel die meiste Zeit in London verbracht hat, bildete die Suite aus der Wassermusik für England den krönenden Abschluss. Der dankbare Beifall des Publikums führte noch zu zwei kurzen Zugaben. Das Barocktrompetenensemble gastierte schon in Österreich, in der Schweiz, Italien, Norwegen, Dänemark, Israel, Frankreich, Tschechien und Polen und machte am Samstag Station in der Oberpfalz. Die Zusammensetzung mit drei Trompeten, Pauken, Theorbe, Orgel und Gambe sorgte für ein harmonisches Klangerebnis. Willi Cantzler war noch um Mitgliedschaft beim Förderverein, denn je mehr Mitglieder dieser hat, desto größer ist die Planungssicherheit für die Konzerte.

Hintergrund:

Trompeter auf Reisen

  • Wenn Potentaten reisten, dann waren ihre Trompeter & Pauker mit von der Partie. Denn nicht nur am heimischen Hof sollte repräsentiert werden. So waren die Trompeter gewissermaßen auch musikalische Gesandte ihres Hofes
  • Bei bedeutenden Adelstreffen in Europa trafen sich Trompeter & Pauker verschiedenster Nationalitäten
  • Die Anzahl der Trompeter und Pauker eines Herrschers sagte viel über seine Macht und: seine Bonität aus. Denn die mit reichlich Privilegien ausgestatteten Trompeter und Pauker waren ihrem jeweiligen Dienstherren nicht nur lieb, sondern auch teuer
  • Das erste Repräsentationsinstrument der Kaiser, Könige und Fürsten verdankte also seine Sonderstellung auch seiner immensen militärischen Wichtigkeit: Kein Krieg konnte ohne Trompeter geführt, kein Hofstaat ohne ihre Mitwirkung sinnvoll organisiert werden. Sie begleiteten die Potentaten vergangener Zeiten von der Wiege bis zur Bahre
 
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