Mitglieder und Freunde des Sportvereins Wurz trauern um Ludwig Fütterer. Das Gründungsmitglied verstarb am 27. Mai ganz unerwartet. "Luggi war ein Urgestein unseres Sportvereins und prägte diesen über Jahrzehnte hinweg auf vielfältige Weise", teilt die Führungsriege des Vereins mit. Fütterer war 1973 Gründungsmitglied des SV Wurz. Und schon vor der offiziellen Vereinsgründung in den 1960er Jahren spielte er mit der Mannschaft Fußball auf einem Acker bei Kahhof.
Fast 50 Jahre Platzwart
Seit 1977 hatte Fütterer den Posten des Platzwarts inne, den er mit großer Sorgfalt und Hingabe bis zuletzt ausübte. Ende der 1980er Jahre baute er das Sportheim in Mitteldorf mit eigenen Händen mit auf. "Da hab ich ohne Übertreibung die meisten Stunden am Bau zusammengebracht. In zwei Jahren Bauzeit war ich täglich da", sagt er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien vor zwei Jahren. Auch deswegen war es "sein" Sportheim. Fütterer kannte das Gelände in- und auswendig, bemerkte jede kleinste Veränderung. Bis zu seinem Tod schaute er auf dem Gelände täglich nach dem Rechten.
Egal ob Grillen in der Bratwurstbude, Rasenmähen, Linien zeichnen, im Schupfen oder Dachboden aufräumen, den Keller rausweißeln oder Reparaturen aller Art – Ludwig Fütterer war immer zur Stelle. Dennoch freute er sich, dass er viele seiner früheren Aufgaben in jüngere Hände übergeben konnte. Am Verkauf und Grill in der Bude stehen mittlerweile andere. Bei den jüngsten Umbaumaßnahmen half er natürlich tatkräftig mit, aber er stand nicht als Motor in erster Front.
Doch Platzwart war er annähernd 50 Jahre mit Leib und Seele. Er verbrachte Stunden damit, sicherzustellen, dass der Rasen perfekt geschnitten war, damit die Spieler ihr Bestes geben konnten. Überhaupt war ihm das Mähen die liebste Aufgabe. Dabei schätzte er vor allem die Ruhe, während er mit dem kleinen Rasenmäher-Bulldog Bahnen über das Spielfeld zog. "Nach getaner Arbeit sitze ich auf der Terrasse und schau auf den Platz. Diese halbe Stunde, das ist für mich der schönste Urlaub", erzählte er.
Mehr als ein Vereinsfunktionär
In jungen Jahren glänzte Fütterer auch als Spieler auf dem Platz: In 262 Pflichtspieleinsätzen schoss er 39 Tore. Hauptsächlich stand er als Tormann oder Mittelstürmer auf dem Feld. Mit besonderem Stolz erinnerte er sich an das eine Spiel, bei dem er gemeinsam mit einem seiner beiden Söhne auf dem Platz stand.
Auch in der Führungsriege des Vereins übernahm er über 30 Jahre lang pflichtbewusst verschiedene Ämter. Von 1981 bis 2004 fungierte er als zweiter Vorsitzender. Als Trainer und Leiter betreute er von 1986 bis 1992 Jugendmannschaften. Darüber hinaus hatte er von 2004 bis 2012 das Amt des Beisitzers inne. Für sein Engagement im Verein erhielt er 1998 die Goldene Ehrennadel des bayerischen Ministerpräsidenten (damals Edmund Stoiber) für Verdienste im Ehrenamt. Außerdem war er seit 2009 Träger der Bürgermedaille der Gemeinde Püchersreuth.
"Ludwig war das Herz und die Seele unseres Vereins. Seine Hingabe und Leidenschaft für den Verein waren bewundernswert und werden in Erinnerung bleiben. Seine unermüdliche Arbeit und sein Einsatz für unseren Verein waren beispielhaft", teilt der Sportverein mit. Fütterer sei ein Vorbild an Treue, Zuverlässigkeit und Engagement gewesen.
Die Aussegnung findet am Mittwoch, 5. Juni, um 17 Uhr in Wurz statt, danach Sterberosenkranz. Der Trauergottesdienst ist am Donnerstag, 6. Juni, um 16 Uhr in der St.-Matthäus-Kirche in Wurz, anschließend Urnenbeisetzung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.