„Der „Kleine Dienst“ bietet kleine Hilfen, Begleitungen und Fahrten an. Wer ihn benötigt, kann unter Telefon 09275/7000 Kontakt aufnehmen. Jetzt gab es Veränderungen: Seit April 2010 lag die Koordination in den Händen von Ursula Steiner. Sie gab die Verantwortung jetzt in die jüngeren Hände von Claudia Hauer. Oberpfalz-Medien-Mitarbeiter Wolfgang Hübner sprach mit der 53-Jährigen über die Arbeit der Einrichtung.
ONETZ: Was macht der "Kleine Dienst"?
Hauer: Die Helfer, die dahinter stehen, sind für so manche Menschen im Gemeindegebiet die kleinen Engel des Alltags. Sie machen Besuche, wollen einfach da sein und zuhören, geben Zuspruch. Sie übernehmen Besorgungen, den Telefondienst, begleiten zur Kirche, Therapie und zum Arzt, machen Fahrten zur Apotheke, zu den Gemeindeämtern. Da schieben sie den Rollstuhl durch die Straßen, weil Angehörige keine Zeit haben oder weil es sie nicht mehr gibt. Sie nehmen sich Zeit zum Gespräch, sei es bei einer Tasse Kaffee zum Plausch, sei nur um einfach zuzuhören.
ONETZ: In welchem Umfang engagieren sich die Mitarbeiter?
Hauer: Sie helfen bestmöglich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Deshalb sind wir, um dies alles leisten zu können, auch ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Wer mitarbeiten oder auf andere Weise einen Beitrag leisten möchte, ist herzlich willkommen und kann sich jederzeit an uns oder an das evangelische Pfarramt (Telefon 09275/839) beziehungsweise katholische Pfarramt (Telefon 09275/97190) wenden.
ONETZ: Damit sind sie hautnah an den Menschen dran.
Hauer: Ja, in der Tat, das wird aus deren Schilderungen am Rande dann auch deutlich, wenn es um Krisenfälle geht, um Menschen, die nicht mehr so eingebunden sind in die Gesellschaft. Nicht selten sind die Kollegen über Jahre der einzige Gesprächspartner. Es kommt auch vor, dass sie die einzigen sind, die aufgrund völlig zerrütteter Verhältnisse unter den Angehörigen Zugang haben und mit diesen Menschen zu Recht kommen.
ONETZ: Was charakterisiert die Helfer?
Hauer: Die Mitarbeiter zeichnet eine äußerste Bescheidenheit und ein liebevoller Umgang mit den Mitmenschen aus. Die meisten sind im privaten Umfeld, aber auch im Seniorenwohnheim unterwegs. Fast unbemerkt kommen sie etwa ins Luise-Elsässer-Haus – und kaum einer weiß, dass sie zum ökumenischen Dienst gehören. Sie wollen im Stillen helfen. Die Freude am Helfen erfüllt ihr Leben mit Sinn. Sie wollen keine Geschenke – ein kleines „Danke“ ist für sie Lohn genug.
ONETZ: Welchen Stellenwert hat der „Kleine Dienst“?
Hauer: Der „Kleine Dienst“ ist wesentlicher Baustein des ökumenischen Zusammenwirkens zwischen den evangelischen und katholischen Christen in unserer Großgemeinde. Entscheidend ist die wirklich kleine unentgeltliche Diakonie. Christen aus Kirchenlaibach und Speichersdorf haben sich unter ökumenischen Vorzeichen zu einer völlig neuen Form der konfessionsübergreifenden Nachbarschaftshilfe zusammengefunden. Sie hat zwischenzeitlich auch andernorts Schule gemacht.
ONETZ: Und dies seit 24 Jahren.
Hauer: Vor 24 Jahren war es die Idee von Pfarrer Bernhard Müller von der katholischen Dreifaltigkeitsgemeinde, es einfach mal zu probieren. Mit Rita Riedl und Hilde Baier ist er auf seinen evangelischen Amtsbruder Pfarrer Klaus Rettig zugegangen und hat auch hier offene Türen vorgefunden. Neun Frauen, zu denen sich im Laufe der Jahre weitere Frauen und auch Männer gesellten, haben sich damals auf das Wagnis eingelassen. Von der ersten Stunde an waren Gerlinde Fichtner, Anni, Graf, Christine Kirchberger, Maria Kohl, Elfriede Scherl, Manuela Uhr und Renate Veigl dabei. Ein Teil der Frauen der ersten Stunde ist nach wie vor aktiv.
ONETZ: Was würden Sie all diesen mit wenigen Worten gerne sagen?
Hauer: Danke dafür, dass Ihr immer bereit seid.
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