Über 50 Helfer aus dem ganzen Dorf waren im Einsatz und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der "Zeulenreuther Zeltkerwa". Dabei reichten bereits zum Auftakt am Freitag noch vor Beginn des offiziellen Verkaufs die Plätze im und vor dem Festzelt nicht aus, als unzählige Portionen Krenfleisch über den Tresen gingen. Reißenden Absatz fand der Fränkische Sauerbraten mit Klößen am Sonntag zum Mittagstisch. Zu den Zeulenreuther Geheimtipps gehören immer auch frisch gegrillte Makrelen. Und am Montag warteten ab 12 Uhr Haxen auf die Gäste.
Wie die vielen Jahre zuvor war bis zum Kerwa-Donnerstag den ganzen Vormittag bei der Familie Reiß frisch geschlachtet und gewurstet worden. Vor allem die Mädels und Jungs vom Stammtisch waren seit den frühen Morgenstunden fleißig am Werkeln für die Schlachtschüssel und die Tellersulzen.
Bei bester Stimmung gruben die Kerwaburschen und -madla am frühen Donnerstagnachmittag vor dem Festgelände in der Dorfmitte die von der Feuerwehr und Dorfgemeinschaft organisierte Zeulenreuther Kerwa aus. Für ein Spektakel sorgte dabei der Zeulenreuther Stammtisch, indem er den Kerwa-Esel durchs Dorf trieb.
Pünktlich um 18 Uhr stand vorm Anwesen Reiß der Kerwa-Wagen mit einem bestgelaunten Kerwavolk. Damit ging es dann durch die Straßen. Lauthals und unzählige Male wurde mit "Wer hoat Kerwa, mir hom Kerwa, wer hoat Durscht, mir hom Durscht" die Kerwa angekündigt.
Premiere mit "Mallorca-Party"
Auch mit ihrem viertägigen Festprogramm sollten die Zeulenreuther den Geschmack der Besucher treffen. Am Freitag strömten Madla und Buam in Dirndl und Tracht ins Festzelt zum Boarischen Abend mit dem Lokalmatadoren "Gipfeltrio". Mit ihren Schlager- und Pop-Medleys sowie Chartstürmern sorgten Jonas, Oliver und Daniel für gute Laune und beste Festzeltstimmung. Am Samstag feierte die "Mallorca-Party" Premiere und DJ Marco gab sein Debüt. Der 47-Jährige aus Hof hatte eine Mischung aus Ballermann-Hits, 90er Eurobeat, Dancefloor, Schlager-, Party- und Rockklassikern und Reggaeton im Gepäck.
Am späten Sonntagnachmittag wurde dann bei Wenz, Geier und Solo Toutes in zwei Mal 30 Partien um Punkte und Geld- und Sachpreise gespielt. Christian Reiß und Jonas Höcht hatten wieder die Organisation übernommen. Für 100 Teilnehmer war geplant worden. Auf 116 musste aufgestockt werden, auch weil unter anderem eine zehnköpfige Gruppe aus Ansbach angereist war. Auch die fünf Moosbacher Reinhard Hübner (60), Mike Steger (71), Eckhard Benner (68), Gerhard Wittmann (72) und Gerhard Stade (56) waren - wie seit Beginn im Jahr 2016 - wieder mit dabei. Bei rund 70 Schafkopfrennen im Jahr sind sie am Start. Erst tags zuvor waren sie im niederbayerischen Vilshofen aufgelaufen.
100 Punkte für Sieger
2018 hatte Reinhard Hübner die Siegprämie abgeräumt. "Dieses Mal konnten wir nicht an unsere guten Leistungen des Vorabends und der Vorjahre anknüpfen", so Gerhard Stade schmunzelnd. "Aber wenn wir gesund bleiben, sind wir nächstes Jahr selbstverständlich wieder dabei. Sieger wurde dieses Mal ein ganz anderer. Mit der - laut Feuerwehrchef Maximilian Reiß - Rekordzahl von 100 Punkten räumte dank einer top ersten Runde mit 87 Punkten Rainer Lauterbach aus Neudorf bei Bad Berneck den ersten Preis mit 250 Euro ab. Knapp dahinter mit 95 Punkten belegte Stefan Muth aus Kirchenpingarten Platz zwei. Er nahm 150 Euro mit nach Hause. Mit 65 Punkten auf Platz drei konnte sich schließlich Hans Krächl aus Schwandorf über 100 Euro freuen.
In einer feierlichen Zeremonie mit so manchen bissigen Kerwa-Liedla aus der Feder von Simon Schmolke fand schließlich am Montagabend der Ausnahmezustand sein Ende. Nach altem Brauch wurde die Kerwa eingegraben.
Zeulenreuther Zeltkerwa
- organisiert von der Dorfgemeinschaft und der Feuerwehr Zeulenreuth
- Dauer: vier Tage
- Preisschafkopf seit 2016 Teil des Festprogramms
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