Zu einem Mahnfeuer in Zinst mit anschließender Rundfahrt um Kemnath trafen sich am Freitagabend zig Landwirte. Um 17.30 Uhr entzündeten sie laut Mitteilung das Mahnfeuer. An der anschließenden Rundfahrt ab 18 Uhr nahmen auch Personen aus dem Handwerk sowie der Industrie teil. Die Route führte über Kulmain Richtung Immenreuth nach Kemnath und über Eisersdorf wieder zurück nach Zinst. Abgesichert wurde der blinkende und hupende Konvoi von der Polizei. "Es nahmen etwa 100 Fahrzeuge und doppelt so viele Personen teil", schätzen die Landwirte.
Abschluss der Veranstaltung bildete eine Kundgebung in Zinst. Landwirt Matthias Zahn aus Eiglasdorf (Gemeinde Reuth bei Erbendorf) und Mitglied der Vereinigung "Land schafft Verbindung" (LsV) habe die Bauern ermutigt, sich ebenfalls an Demonstrationsveranstaltungen von Industrie und Handwerk zu beteiligen. Die Politik müsse merken, "dass die Proteste nicht enden". Er würde sich über weitere Ideen zu Veranstaltungen freuen. Seine Botschaft an die Zuhörer: "Es geht um mehr als nur Agrardiesel." Durch immer mehr Auflagen würden staatliche Subventionen ohnehin ihre Wirkung verlieren. Er forderte ein "Erwachen der Politik", denn die Probleme seien seit Jahren bekannt. Schuld trage daran nicht nur die Ampel-Regierung, sondern auch die vorher regierende CSU/CDU.
Als weiterer Redner meldete sich Holger Pühl vom gleichnamigen Elektrounternehmen in Kemnath zu Wort. Der Kemnather verurteilte laut Mitteilung "die Versuche aus der Politik, die aktuellen Proteste der Landwirte als ‚Aufstand einer Minderheit‘ kleinzureden". Er distanzierte sich von Rechtsradikalen und forderte einen Abbau von Bürokratie. Bald müsse er "mehr Personen im Büro beschäftigen als auf der Baustelle".
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