Zintlhammer bei Pressath
29.11.2024 - 17:42 Uhr

Landkreis Neustadt/WN plant "kleine Lösung" für Instandsetzung der Fahrbahn zwischen Zintlhammer und Hub

Die Kreisstraße NEW 8 zwischen Zintlhammer und Hub ist wenig befahren. Die Fahrbahn ist aber stark beschädigt. An einer kritischen Stelle bleiben längere Fahrzeuge oft hängen. Dies will der Landkreis mit einer Kompromisslösung ändern.

Auf der Straße zwischen den Ortschaften Zintlhammer und Hub im Bereich der Gemeinde Trabitz ist nicht nur die Fahrbahn recht marode, es geht auch an einigen Stellen recht eng zu. Längere Fahrzeuge, wie Schulbusse, setzen beim Abbiegen nach Feilersdorf-Siedlung auf. Im Begegnungsverkehr fehlen Ausweichmöglichkeiten. Wie die Situation auf der Kreisstraße NEW 8 verbessert werden kann, diskutierten die Mitglieder des Kreisausschusses am Montagnachmittag.

Obwohl die Verkehrsbelastung auf dieser knapp 3 Kilometer langen Strecke mit weniger als 400 Fahrzeugen am Tag deutlich unter dem Durchschnitt auf Oberpfälzer Kreisstraßen liegt, sind die Schäden an der Fahrbahn nicht zu übersehen. Verdrückungen und Durchbrüche beeinträchtigen den Fahrkomfort und müssen laut Landkreisverwaltung dringend behoben werden. Die Breite der Fahrbahn wechselt zwischen 4,35 und 5,60 Metern.

Auf teuren Ausbau verzichten

Im Mai 2023 erteilte der Landkreis Neustadt/WN deshalb den Planungsauftrag für die Fahrbahnerneuerung. Da nur relativ wenige Fahrzeuge die Straße nutzen, solle auf einen „teuren und aufwendigen regelgerechten Ausbau“ verzichtet werden, lautete der Vorschlag im Kreisausschuss. Stattdessen solle die bestehende Fahrbahn eine neue Tragdeckschicht bekommen, die je nach Bedarf zwischen 6 und 15 Zentimetern dick sein könne. Unverändert dagegen könnten der Verlauf der Trasse und der Querschnitt der Straße bleiben, so die Planungen. Lediglich die Bankette sollten standfester ausgebaut und auf etwa 75 Zentimeter verbreitert werden.

Damit sich zwei Fahrzeuge auf der Strecke problemlos begegnen können, sind zwei Ausweichstellen mit einer Breite von jeweils 1,50 Metern geplant. „Leider ist das ein Kompromiss“, sagte Ausschussmitglied Gerald Morgenstern (CSU). Er plädierte für eine Befestigung der Bankette, da die Straße überwiegend von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werde. Sein Vorschlag, zwei weitere Ausweichbuchten einzubauen, fand in der Ausschusssitzung keinen Anklang. Landrat Andreas Meier verwies auf die zusätzliche Möglichkeit, ein bis zwei größere Einfahrten zum Ausweichen zu nutzen. Somit seien künftig insgesamt vier Ausweichstellen vorhanden. Auch die Straßenentwässerung muss verbessert werden. Dazu werden zwei schadhafte Durchlässe ausgetauscht.

Steigung von 17 Prozent verringern

Ein weiteres Problem, das im Zuge der Instandsetzung der Fahrbahn angepackt werden muss, betrifft die Einmündung der Gemeindeverbindungsstraße zur Feilersdorf-Siedlung. Aufgrund der steilen Neigung von etwa 17 Prozent haben größere Fahrzeuge Schwierigkeiten auf dieser Straße. Besonders im Bereich der Kurve zur Kreisstraße setzen längere Fahrzeuge häufig auf. Das Abrücken der Einmündung soll die Steigung deutlich verringern und die problematische Kurve vermeiden. Somit soll die Befahrbarkeit für alle Fahrzeuge verbessert werden. "Keine Deluxe-Lösung, aber eine die den Verkehrserfordernissen gerecht wird", fasste Albert Nickl (CSU) zusammen.

Die Bäume entlang der Kreisstraße NEW 8 bleiben erhalten. Da es auf der Strecke nur wenige Unfälle gibt, hält die Landkreisverwaltung es für vertretbar, auf Schutzplanken zu verzichten. Diese Planken würden zusammen mit der engen Fahrbahn das Befahren und das Begegnen selbst kleinerer Fahrzeuge erheblich erschweren, so die Argumentation. Ein Schreiben des Ministeriums zur „Richtlinie für passiven Schutz an Straßen“ regelt diesen Verzicht auf Schutzplanken in Ausnahmefällen, wie im Fall der Strecke zwischen Zintlhammer und Hub. Die Richtlinie ist für den Landkreis nicht verpflichtend, sondern lediglich eine Empfehlung.

Der Ausbau der Straße wird insgesamt 955.000 Euro kosten. Allein die Fahrbahnerneuerung kostet 900.000 Euro. Die Verbesserung der Einmündung bei Feilersdorf-Siedlung ist mit 108.000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde Trabitz und der Landkreis übernehmen je die Hälfte dieses Betrags. Im laufenden Haushaltsjahr stehen 200.000 Euro für die Maßnahme zur Verfügung, und es gibt Haushaltsreste in Höhe von 600.000 Euro. Der Landkreis muss im Haushaltsplan 2025 weitere 155.000 Euro bereitstellen.

Die Mitglieder des Kreisausschusses stimmten dem Straßenbauprojekt einstimmig zu. Mit dem Beschluss ermächtigten sie Landrat Meier, eine entsprechende Vereinbarung mit der Gemeinde Trabitz zu schließen um die Finanzierung auf den Weg zu bringen.

Hintergrund :

NEW 8 zwischen Zintlhammer und Hub (Gemeinde Trabitz)

  • Länge knapp 3 Kilometer
  • Verkehrsaufkommen: unter 400 Fahrzeugen pro Tag
  • Problematik: geringe Fahrbahnbreite, Schäden an der Teerdecke, 17 Prozent Längsneigung an der Abzweigung nach Feilersdorf-Siedlung
  • Kosten der Instandsetzung: 955.000 Euro
 
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