Zwergau bei Kemnath
02.07.2019 - 14:38 Uhr

Maria immer um Rat fragen

Die Grundsteinlegung der Zwergauer Dorfkapelle erfolgte am 25. August 1954, deren Fertigstellung im Juni 1955. Fast auf den Tag genau 65 beziehungsweise 64 Jahre später zelebriert Pfarrer Heribert Stretz einen Gottesdienst zum Patrozinium.

Pfarrer Heribert Stretz zelebriert in der Dorfkapelle den Gottesdienst zum Patrozinium. Bild: hl
Pfarrer Heribert Stretz zelebriert in der Dorfkapelle den Gottesdienst zum Patrozinium.

Die Grundsteinlegung der Dorfkapelle erfolgte am 25. August 1954, deren Fertigstellung im Juni 1955. Fast auf den Tag genau 65 beziehungsweise 64 Jahre später zelebrierte Pfarrer Heribert Stretz einen Gottesdienst zum Patrozinium.

Er wies zur Einführung auf den Altar der Kapelle hin, der die Gottesmutter "Maria vom Guten Rat" zeigt, wie sie von der Wallfahrtskirche in Wörth an der Isar bekannt ist. Man dürfe weiterhin Vertrauen zur Gottesmutter haben, denn sie stehe uns immer in allen Anliegen in Wort und Tat zur Seite. Deshalb werde sie auch als "Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe" verehrt.

Die schlichte, jedoch schmucke kleine Dorfkapelle in Zwergau haben die Eheleute Johann und Margarete Sölch zum Gedenken an ihren im Zweiten Weltkrieg am 12. Februar 1944 in Russland gefallenen Sohn Johann errichtet. Der damalige Waldecker Pfarrer Sigmund Malzer trug in einem Brief an den Bischof in Regensburg das Anliegen der Eheleute vor. In dem Antrag bat er, wenigstens einmal im Jahr eine Messe lesen zu lassen. Das Bischöfliche Ordinariat erteilte am 16. Juni 1956 die Genehmigung "servatis servandis" zur Feier von Schauermessen, wie sie auch für die Dorfkapelle in Guttenberg ausgesprochen wurde.

Die Bauarbeiten führte der Waldecker Maurermeister Jakob Reger, die Zimmererarbeiten Ferdinand Schieder aus Zwergau aus. Auf Wunsch der Ortsbewohner und der Familie Sölch weihte Pfarrer Malzer das Gotteshaus am 27. Juni 1955 der Muttergottes "Maria vom Guten Rat", nach dem die bischöfliche Vollmacht hierzu erteilt worden war. Den Unterhalt der Kapelle übernahmen nach den Stiftern die Familie Schraml, die Besitzer des Stammhauses Zwergau 7 ist. Sie ließ auf ihre Kosten auch das elektrische Geläut einbauen. Zuvor musste die Glocke drei Mal am Tag per Hand geläutet werden.

Pfarrer Josef Sölch, ein Bruder des Kapellengründers, der seinen Ruhestand und Lebensabend im Anwesen seines Bruders in Zwergau verbrachte, hatte die persönliche Erlaubnis, täglich eine Messe zu zelebrieren. Er starb am 2. September 1965 im Alter von 73 Jahren in Zwergau und ist im Priestergrab auf dem Waldecker Friedhof beigesetzt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.