Oberviechtach
05.11.2017 - 20:00 Uhr

Hubertusfeier mit interessanten Details zum Schutzpatron der Waidmänner: Verzweiflung und Jägerehre

Seine Familie konnte der Schutzpatron der Jäger nicht schützen. Details aus dem Lebensweg des heiligen Hubertus erfuhren die Jäger der BJV-Kreisgruppe im Gottesdienst. Bei der Hubertusfeier stand dann allerdings ein weltliches Zeremoniell an.

Oberviechtach/Stadlern. Bevor er sein Leben ganz in den Dienst seines Glaubens stellte, hat der heilige Hubertus ein ganz normales Leben geführt. Er musste auch einige Schicksalsschläge hinnehmen. Das war nicht allen Jägern der BJV-Kreisgruppe Oberviechtach bekannt. Pfarrer Johannes Kiefmann konnte bei der Predigt zum Hubertusgottesdienst in Stadlern interessante Einzelheiten berichten.

Schon eine Stunde vor dem Hubertusgottesdienst zeigte sich der Dorfplatz vor der Mariä-Himmelfahrtskirche in Stadlern von seiner romantischen Seite. An mehreren Stellen gab es wärmendes Feuer, die Mitglieder des Bayerischen Jagdverbands (BJV) hatten eingeheizt und boten Jagertee an. Damit stimmten sie auf den kirchlichen und weltlichen Teil der Hubertusfeier ein.

Frau und Kind verloren

Die Hubertusmesse begann mit einer musikalischen Begrüßung: Die Jagdhornbläser der Kreisgruppe Oberviechtach ließen ihre Instrumente im Kirchenschiff erklingen. Pfarrer Johannes Kiefmann zeigte in seiner Predigt viele unbekannte Facetten des heiligen Hubertus auf: Der Heilige hatte Frau und Kind verloren. Als völlig verzweifelter Mensch traf er bei der Jagd auf einen mächtigen Hirschen, der ein leuchtendes Kreuz zwischen seinem Gehörn trug. Dieses Ereignis deutete Hubertus als Hinweis, sich ganz seinem Glauben zuzuwenden. Das tat er dann auch.

"Damit hat Christus dem heiligen Hubertus den richtigen Weg gezeigt, wie er das auch mit uns Menschen macht, wenn wir verzweifelt sind und uns dann an ihn wenden und uns von unserem Glauben leiten lassen", interpretierte der Geistliche diese Überlieferung. Zu Beginn der weltlichen Hubertusfeier im Gasthaus Haberl in Schönsee dankte der BJV-Kreisvorsitzende Alexander Flierl dem Pfarrer und den Jagdhornbläsern für die herrliche Gestaltung der Hubertusmesse. Der stellvertretende Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Georg Lorenz, machte bei dieser Gelegenheit deutlich, dass nur ein gutes Miteinander zwischen Jägern, Landwirten und Jagdgenossen eine gute Basis für eine erfolgreiche Jagd sein könne. Möglicherweise könnte dieses gute Miteinander auch wieder in naher Zukunft beim Stichwort "Wölfe" nötig sein.

Bereit für Jägerschlag

Nach einigen Stücken der Jagdhornbläser ließen sich die Jäger das Fleisch von Rot- und Schwarzwild mit Beilagen schmecken, ehe das nächste große Ereignis dieser Hubertusfeier anstand, der Jägerschlag. Drei Schwertschläge auf die Schulter musste Friedhold Enk nach abgelegter Jägerprüfung für die Aufnahme in die Kreisgruppe über sich ergehen lassen. Dazu sprach Flierl die Worte: "Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen, der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihen, zu üben stets das Rechte. Der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten."

 
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