-Rackenthal. Schmunzelnd und nachdenklich stimmen die Bilder von den am Bau beteiligten Leuten. Kleine Kinder von damals sind nun zehn Jahre "größer", Jugend ist erwachsen, Menschen sind zu sehen, die älter geworden sind und auch Mitmenschen, die heute nicht mehr unter uns sind und vermisst werden. Besinnen und lachen, erinnern und sich auf die Schultern klopfen, denn ein großes Werk ist gelungen.
Festlicher Schmuck
Am Pfingstsonntag, fast auf den Weihetag genau, wurden nun in Rackenthal das Jubiläum für zehn Jahre Kapelle "St. Maria Immaculata und der Gute Hirte" und das Leben, welches sie hervorbringt, feierlich begangen. Diesmal mit Petrus' Wohlwollen gab es "Weihwasser" nur im Weihwasserkessel in der Kapelle, dafür draußen reichen Sonnensegen. Nach der gemeinsamen Anstrengung der Vorbereitung begann der Tag mit einem Gottesdienst. Die Kapelle ist außen und innen festlich geschmückt worden, Fahnen wehten im lauen Wind, blauer Himmel und ein großes Zelt mitten im Dorf.
Ein großer Bildschirm zeigte einen Film, der vor zehn Jahren durch das Bayerische Fernsehen über die Marienverehrung in Bayern gedreht und dem damals amtierenden Papst Benedikt XVI. in Rom vorgeführt worden war. Auch Rackenthal ist mit dabei. Sämtliche Vereine erwiesen der Feier die Ehre: Feuerwehr Gaisthal, Schützengesellschaft Frauenstein, Obst- und Gartenbauverein Gaisthal-Rackenthal, die KLJB Gaisthal-Rackenthal sowie der Musikkreis Gaisthal Freunde - und allen voran der Organisator und Veranstalter des Festes, der Kapellenbauverein Rackenthal. Dessen Vorstand, Reinhard Bauer, freute sich über das so zahlreiche Kommen aus Politik und Vereinen sowie über alle Gäste des Festes.
Besonders bedankte er sich bei Andreas Schlagenhaufer, der mit sieben Ministranten den Festgottesdienst zelebrierte. Der Ruhestandsgeistliche zeigte sich überwältigt von dem, was in dem kleinen Dorf auf die Beine gestellt wurde. Diese Pracht, den Aufwand und Festschmuck hätte er nicht erwartet "in dem kleinen Dorf", zollte er offen Bewunderung. Ganz im Sinne der Pfingstlesung "Lasst Euch vom Geist leiten" stellte der Priester in seiner Ansprache klar, was gemeint ist mit den Tugenden und mit der damit verbundenen Botschaft von Paulus. Wenn es auch die negativen Seiten des Lebens mit seinen Untugenden gäbe, dies war auch vor über 2000 Jahren schon so, es würden die anzustrebenden positiven Ansätze überwiegen.
"St. Maria Immaculata", der die Kapelle zum einen geweiht ist, verbildliche Maria als Mensch und Frau mit den Tugenden der Liebe, der Sanftmut und der Freundlichkeit. Dazu komme der "Gute Hirte", denn die Kapelle ist beiden geweiht, und dieser "lässt 99 Schafe stehen und sucht das eine verlorene", so der Geistliche. Mit modernen, neuen geistlichen Liedern stimmte der Musikkreis Gaisthal an und wie immer, ist die Gemeinde die Gesänge beherzt mitgegangen.
Bürgermeisterin Birgit Höcherl betonte in ihrem Grußwort, dass sie in einer der ersten Amtshandlungen vor zehn Jahren der feierlichen Einweihung der Kapelle beiwohnen durfte und sich auch damals schon der Gemeinschaftsgeist so herausragend dargestellt hatte. Diesmal bekräftigte sie das freiwillige und ehrenamtliche Engagement mit einem Zitat von Adolf Kolping "Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen." Der ehemalige Pfarrer von Schönsee, Pfarrer Anton Witt aus Mitterteich, Pfarrer Wolfgang Dietz und auch die ehemalige Gemeindereferentin Antonia Preßl mischten sich unter die Leute.
Essen und Musik
Nach dem Gottesdienst wurden das Leben und die Kapelle ordentlich gefeiert: Mittagessen wurde aufgetischt und Frauen offerierten ihre mit Liebe selbst gebackenen Kuchen, Torten und Gebäcke. Wiedersehensfreude, Austausch und Plausch wurden ganz groß geschrieben. Zur musikalischen Unterhaltung spielten am Nachmittag die "Frauensteiner Musikanten" und am Abend der "Oberpfälzer Kirwamusikanten" auf.
"Die kleine Kapelle oben mitten im Dorf, wir gehen gern hin, denn es ist der Ort" wird im Kapellenlied besungen. Das beliebte, zum Weiheanlass selbst gedichtete Lied wird immer noch gerne gesungen. Immer noch sind die Leute froh darüber, dass es diesen Ort gibt.
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