Speichersdorf
14.01.2018 - 20:00 Uhr

Nürnberger Symphoniker und Volker Heißmann begeisterten mit „Salto Musicale“ in Speichersdorf: Direkt ins Ohr gesprungen

Die Nürnberger Symphoniker und Volker Heißmann - wie passen die zusammen? Sehr gut! Den Beweis liefert "Salto Musicale" in der Sportarena Speichersdorf.

Die Nürnberger Symphoniker unter der Leitung von Christian Reuter überzeugten in der Sportarena Speichersdorf - auch dank der Leistungen von Solo-Geigerin Tetyana Gapeyava (stehend) und Conférencier Volker Heißmann.
Die Nürnberger Symphoniker unter der Leitung von Christian Reuter überzeugten in der Sportarena Speichersdorf - auch dank der Leistungen von Solo-Geigerin Tetyana Gapeyava (stehend) und Conférencier Volker Heißmann.

Natürlich hört sich die Kombination klangvoll an: Berliner Symphoniker - Dieter Hallervorden - Berlin/Köln/Zürich. Das gesteht auch der Moderator des Abends etwas wehmütig ein. Andererseits habe aber doch auch der Gleichklang Nürnberger Symphoniker - Volker Heißmann - Speichersdorf seinen Reiz. Und das ist dann tatsächlich so, denn die Besucher erleben am Freitagabend einen musikalisch hochklassigen und darüber hinaus sehr amüsanten Abend in der Sportarena.

Zum Neujahrskonzert der besonderen Art hat die Bürgerstiftung Lebensfreude eingeladen. Rund 50 Musiker sitzen auf der Bühne - viele Streicher sowie Holz- und Blechbläser. Und sogar eine Harfe ist dabei. Insgesamt ist es also eine orchestrale "Wucht", die auf die Zuhörer niederprasselt. Und dennoch geht dabei nichts an Eleganz verloren.

Eröffnet wird der Abend mit drei Sätzen aus der Suite "Viel Lärm um nichts" von Erich Wolfgang Korngold. Das Stück hat nicht zufällig denselben Namen wie die bekannte Shakespeare-Komödie, erklang es doch zum ersten Mal 1920 als Begleitmusik einer Aufführung des Dramas. Nun hat natürlich die Sportarena nicht unbedingt die akustische Qualität eines Konzertsaals, trotzdem dürfen sich die Zuhörer an einer erstaunlichen musikalischen Klarheit und Reinheit erfreuen - die den ganzen Abend anhalten.

Spielfreude kommt an

Den direkten Weg ins Ohr der Zuhörer finden sämtliche Stücke des Abends - von Auszügen aus dem "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns über Charlie Chaplins "Smile" bis hin zu den ausgewiesenen Zirkusmelodien "Einzug der Gladiatoren" von Julius Fucík und natürlich dem "Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan. Die Spielfreude der Instrumentalisten ist nicht zu übersehen und zu überhören, als sie die bekannten Melodien anstimmen. Großen Anteil daran hat natürlich der Dirigent der Nürnberger, Christian Reuter, der souverän und deutlich, aber nie überzogen den Takt angibt und damit die Instrumentalisten zu einer mehr als gefälligen Leistung anspornt.

Das Programm mit den vielen eingängigen Melodien - darunter auch der aus der Fernsehwerbung bekannte "Tanz der Stunden" von Amilcare Ponchielli - ist praktisch ein Selbstläufer und wird vom Publikum mit viel Applaus belohnt. Den komödiantischen Part des Abends übernimmt Volker Heißmann ("Waltraud und Mariechen"), der salopp-charmant und witzig durchs Programm führt. Dazu schlüpft er anfangs in das Gewand eines Zirkusdirektors und hat beim ersten Auftritt eine Drehorgel dabei - passend zum Motto des Abends, "Salto Musicale". Im Lauf des Programms wechselt Heißmann nicht nur fliegend die Sakkos, sondern erzählt manch Amüsantes über die Sehenswürdigkeiten und das gastronomische Leben von Speichersdorf, begibt sich auf das gefährliche Terrain des oberfränkisch-oberpfälzischen Sprachklangs und greift auch selbst ins Geschehen ein.

Violinistin als Star

So spielt er unter anderem die "Nachttopf-Drums" bei einer besonderen Version von Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" und haut bei Leroy Andersons "The Typewriter" genüsslich in die Tasten der historischen Schreibmaschine. Singen darf Heißmann natürlich auch - nämlich das bekannte Zirkuslied "O mein Papa" und als letztes Lied des Konzerts eine deutsche Version von Frank Sinatras "My Way". Star des Abends ist aber Solistin Tetyana Gapeyeva an der Violine, Zweite Konzertmeisterin der Symphoniker. Mit Eleganz, Anmut und Temperament interpretiert die junge Ukrainerin ihre Stücke wie "Zigeunerweisen" von Pablo de Sarasate oder Manuel de Fallas "Spanischer Tanz". Stehend dargebrachter Applaus für die Künstler auf der Bühne.

 
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