Herausragende Vorbilder in der Sozialgesellschaft sind rar gesäht. Eines davon ist aber Max Haas. Aufgrund seines über 50 Jahre langen Engagements für die Jugend und Integration von Neubürgern ernannte ihn die Kommune in einer Festsitzung des Gemeinderats zum Ehrenbürger.
Rund 70 Offizielle, Ratsmitglieder und Bürger füllten den Sitzungsraum des Rathauses. Nach der musikalischen Eröffnung durch den Posaunenchor Speichersdorf mit einen Choral hieß Bürgermeister Manfred Porsch Max und Elfriede Haas mit Angehörigen willkommen.
Die Ernennung zum Ehrenbürger sei die höchste Auszeichnung der Gemeinde. Diese Auszeichnung sei seit Bestehen der Großgemeinde bisher an den verstorbenen Altbürgermeister Werner Porsch (1980), Georg Herath (2005) und Siegfried Schäller (2015) verliehen worden, berichtete der Rathauschef. Haas' Ernennung sei in der März-Sitzung einstimmig beschlossen worden.
"Der wahre Wert der Ehrenbürgerwürde begründet sich im Respekt und dem Dank der Gemeinde für die uneigennützige und beispielhafte Förderung des örtlichen Gemeinwesens", verdeutlichte Porsch. Er bezeichnete Max und Elfriede Haas als Menschenfreunde und verneigte sich vor dessen Lebensleistung. In seiner Laudatio beschrieb er das soziale und kommunalpolitische Lebenswerk von Max Haas. Erstmals 1966 in den Gemeinderat gewählt, übte er bis 1990 aus diesem Ehrenamt aus. Tatkraft, positive Kritik und vorbildlicher persönlicher Einsatz für die Belange der kommunalen Selbstverwaltung zeichneten ihn aus. Haas wirkte bei der Gründung der Großgemeinde durch Zusammenschluss von vormals acht selbstständigen Kommunen mit. Diese Verdienste würdigte sie bereits mit der Bürgermedaille in Gold. Zudem sei Hass Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Staatsmedaille für soziale und gesellschaftliche Verdienste und der Willy-Brand-Medaille (von der SPD) für sein ehrenamtlich-gesellschaftliches Engagement.
1966 begann Haas, die Kinder- und Jugendarbeit mit den Falken mit Gruppenstunden, Freizeit- und Familienferienangeboten aufzubauen. Er führte den Tag des Kindes am Valentin-Kuhbandner-Heim ein und engagierte sich mit seiner Frau für die Hilfe von sozial schwachen Familien und Bürgern in schwierigen Lebenslagen. Sein Lebenswerk war laut Porsch der Bau des Valentin-Kuhbandner-Heimes 1966 samt der folgenden Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen und des Freizeitgartens.
Eine Abordnung der "Falken" unter Leitung von Claudia Fischer überreichte dem neuen Ehrenbürger rote Rosen als Dank für sein jahrzehntelanges Engagement. Zusammen mit seiner Frau trug er sich mit den Gästen in das Goldene Buch der Gemeinde ein und stieß im Foyer des Rathauses auf seine Ehrenbürgerschaft an.
"Nie eine Mark schuldig geblieben"
Max Haas gab selbst einen Abriss über seine Lebensleistung zum Wohl von Jugend, Bürgerschaft und Gemeinde. Er erinnerte an die Gründerzeit mit Familienfreizeiten, Zusammentreffen zu Gruppenstunden im Schlachthaus und die mit Siegfried Schäller und Helmut Raps gefundene Idee, selbst ein Jugendheim zu bauen. Mit seiner Frau Elfriede habe er die Organisation der Kinder- und Jugendbetreuung übernommen und sei Anlaufstelle für in Not geratene Bürger gewesen.
Neben dem Bau des Valentin-Kuhbandner-Heimes seien der Erwerb und Ausbau des Jugendcampingplatzes beim Naturerlebnisbad Immenreuth eine finanziell große Herausforderung gewesen. "Wir blieben bei all unseren Maßnahmen nie eine Mark schuldig und haben unsere Rechnungen immer pünktlich bezahlt", erklärte der Geehrte. Während seines Ehrenamtes vermittelte er rund 120 Arbeitsstellen an Neubürger. Er kündigte an, dass er nach fünf Jahrzehnten in verantwortlicher Position aufhören wolle und diese in jüngere Hände geben werde. Haas dankte allen Mitstreitern für den hohen persönlichen Einsatz und die Unterstützung. (ak)
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