Der Schnee-Odyssee auf der Anreise folgte der Ausrutscher auf dem Eis: Heftige Schneefälle und liegengebliebene Lastwagen auf den Straßen sorgten dafür, dass der ERSC-Tross weniger als eine halbe Stunde vor dem geplanten Spielbeginn ankam - alles andere als eine ideale Vorbereitung. Dennoch fand die Truppe von Dirk Salinger sofort ins Spiel. Der Trainer musste wegen der Ausfälle von Vlach, Hendrikson und Swadzba erneut umdisponieren, was sich etwas auf die Laufwege und Passgenauigkeit auswirkte. Aber der hohe Einsatz glich da vieles wieder aus. In einem ausgeglichenen Anfangsdrittel hatte Andi Hampl in Amberger Unterzahl die größte Möglichkeit zur Führung, aber er scheiterte an Thomas Hingel im Tor der Gastgeber.
Im Mittelabschnitt klingelte es nach 42 Sekunden erstmals hinter Löwen-Schlussmann Oli Engmann. Der hatte keinerlei Abwehrmöglichkeit, weil der Schlagschuss von Lukas Miculka durch Florian Mayer unhaltbar abgefälscht wurde. Dorfen wirkte insgesamt "umtriebiger" vor dem Tor und so fiel auch das 2:0 durch Miculka aus dem Gewühl heraus. Der Tscheche war an sämtlichen Treffern der Eispiraten direkt beteiligt, so auch beim 3:0 durch Ernst Findeis.
Nur zwei Minuten später gelang Dan Heilman der Anschlusstreffer und praktisch das Signal zu einer Amberger Offensive. Die artete schon in einen Belagerungszustand aus, zumal Dorfen in dieser Phase gleich drei Strafzeiten kassierte, aber die Wild Lions wirkten im Abschluss zu zögerlich und ungenau. "Wir haben gegen solche Gegner nicht mehr so viele Chancen wie in der Landesliga, dann muss man die aber auch besser nutzen", sagte Salinger. Als beide Teams wieder komplett waren, glückte Felix Söllner nach energischer Vorarbeit von Sebastian Aukofer dann doch das 2:3. Das Spiel war nun wieder offen, extrem spannend und abwechslungsreich.
Im Schlussdrittel wirkte Dorfen zunächst aggressiver, der ERSC manchmal zögerlich, was sich rächen sollte. Tomas Vrba bedankte sich mit einem platzierten Handgelenkschuss in den Winkel zum 4:2. "Das sind nur Kleinigkeiten, aber die werden in dieser Runde einfach bestraft", so der Kommentar des Löwen-Trainers. Am Kampfgeist mangelte es Amberg nicht und der wurde durch das 3:4 von Bernhard Keil belohnt. Die mehr als 100 ERSC-Fans hofften nun auf die Wende, aber nur 101 Sekunden später schlug Dorfen erneut zu, durch einen Nachschuss von Tobias Fengler wieder mit einfachsten Mitteln. Dieses 5:3 zeigte Wirkung, auch denn die Löwen nochmals physisch an ihre Grenzen gingen, doch die Aktionen wurden hektischer und ungenauer. So brachte Dorfen den Vorsprung bis zur Schlusssirene um 22:47 Uhr über die Zeit. "Wir hatten uns schon etwas ausgerechnet", bekannte Dirk Salinger in der Pressekonferenz, "wir waren es bis jetzt gewohnt, zu dominieren. Aber wir werden unsere Punkte holen und schauen von Spiel zu Spiel". ESC-Trainer Petr Vorisek beschrieb Amberg als "sehr gefährlichen Gegner", und weiter: "für uns war nur der Sieg wichtig".
Tore: 1:0 (21.) Mayer (Miculka, Findeis), 2:0 (27.) Miculka (Vrba), 3:0 (30.) Findeis (Miculka, Fengler), 3:1 (32.) Heilman (Benak, Köbele/5-4), 3:2 (37.) Söllner (Aukofer), 4:2 (46.) Vrba (Miculka, Fengler), 4:3 (51.) Keil (Benak, Salinger/5-4), 5:3 (52.) Fengler (Miculka, Vrba) – Strafen: Dorfen 14, Amberg 12 Minuten – Zuschauer: 360













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