Amberg
05.04.2019 - 23:49 Uhr

"Ein Glücksfall für den SV Raigering"

Ein Kunstrasenplatz hat Vorteile, denn er ist (fast) immer bespielbar. Viele Vorteile, aber: "Ein frisch gemähter Rasenplatz bei Sonnenschein ist und bleibt einfach ein Traum."

Der Kunstrasenplatz des SV Raigering wird im Winter von zahlreichen Vereinen genutzt. Bild: ref
Der Kunstrasenplatz des SV Raigering wird im Winter von zahlreichen Vereinen genutzt.

Das sagt ein Spieler des SV Raigering, in dessen Pandurenpark vor neun Jahren ein Kunstrasen angelegt worden ist. Fußball ist ein Teil des Lebens von Florian Hiltl, der 27-jährige Sportler spielt seit 23 Jahren Fußball, die meiste Zeit kickte er bei den Panduren. Er war schon in Regensburg aktiv und kennt sehr viele Fußballplätze in der Region und weit darüber hinaus: So auch den auf Kareths Höhen, in Cham, Burglengenfeld, Regensburg - und den beim SV Raigering. Alle Clubs stolze Nutzer von Kunstrasenplätzen.

"Nicht jeder Kunstrasen ist gleich", so Hiltl weiter, " aber alle müssen mit Noppenschuhen bespielt werden, denn Schraubstollen wären für einen Kunstrasenplatz ein Desaster." Der Kunstrasen hat viele Vorteile, "denn der Ball läuft sauberer und verspringt nicht, da gibt es keine Ausreden mehr", erläutert der Fußballer. "Aber auch in der wechselhaften Jahreszeit ist ein Kunstrasen natürlich ideal, es fallen keine Spiele aus, man bleibt im Rhythmus und so ein Spielfeld ist selbst im Frühjahr oder Herbst extrem belastbar."

"Mir gefällt diese Möglichkeit sehr gut, allerdings weiß ich auch, dass der eine oder andere Spieler Probleme im Rücken oder an den Gelenken bekommt. Dies passiert vor allem dann, wenn der Kunstrasen seine beste Zeit schon hinter sich hat und zu hart wird." Die Vorteile überwiegen aber deutlich und der Sportverein Raigering ist der einzige Verein in Stadt und Landkreis, der sich über ein "künstliches Spielfeld" freuen darf.

Thomas Graml, in den frühen 2000ern zweiter Vorsitzender beim SV Raigering, erinnert sich, dass die Panduren auch aufgrund der Vielzahl von eigenen Mannschaften (zwischen 15 und 20 pro Saison) schon länger mit einem Kunstrasenplatz geliebäugelt hätten und daher einen Platz bauen wollten, der ganzjährig bespielbar wäre. Da das alte Gelände im Ortskern als Hochwasserschutz benötigt wurde, begannen die Planungen für ein neues Sportareal, den künftigen Pandurenpark, zusammen mit dem Partner, der Stadt Amberg. Zunächst war dort kein Kunstrasenfeld vorgesehen, aber über die Gewerbebau bekamen die Panduren mit Werner Pettinger einen versierten Projektleiter zur Seite, der sich für den Kunstrasenplatz einsetzte und so segnete die Kommune dieses Vorhaben dann doch ab.

Rund eine halbe Million wurde in das neue Spielfeld investiert: Seit April 2010 wird dieser Platz nun genutzt, die Frequenz der Vermietung wurde allerdings zurückgefahren, "denn die Dauerbeanspruchung merkt man auch einem Kunstrasenplatz an", betont Graml. "Die Halme richten sich beim Kunststoff anders und müssen mit einer Art Kehrmaschine mehrfach gebürstet werden, dabei wird auch Granulat verteilt", erzählt Thomas Graml. Schweres Gerät beim Räumen würde aber auch einen Kunstrasen bis ins Mark treffen, so dass das Spielfeld mit einer Schneefräse von Hand geräumt werden muss. "Das ist natürlich zeitintensiver, aber dank vieler helfender Hände kann der Platz so natürlich viel besser geschont werden", betont Graml, der ein Füllhorn des Lobes über die Helfer ausschüttet: Rudi Pirzer als treibende Kraft beim Neubau, Adolf Binner, der vorbildlich im Pandurenpark im Einsatz war und ist bis hin zu den Platzwarten.

"Der Platz ist trotz seines Alters und seiner Frequentierung immer noch in einem hervorragenden Zustand und ein Glücksfall für den SV Raigering", freut sich der Funktionär. Auch die zweite Mannschaft in der Kreisklasse profitiert davon. Die Nutzungsdauer des Platzes verlängere sich durch den professionellen Umgang auf 15 bis 18 Jahre, dieser Aspekt sei umso erfreulicher, wenn man bedenke, dass ein neuer Belag den Sportverein so um die 180 000 Euro kosten werde.

 
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