Zwei Wochen lang traf sich die internationale Tenniselite der Altersklassen 50, 55 und 60 bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Ulm/Neu-Ulm auf vier Platzanlagen mit insgesamt 38 Sandplätzen. Die Zahlen allein für die Einzelwettbewerbe sind beeindruckend: 568 Spieler, 805 Meldungen, 918 Matches, 15 Konkurrenzen.
Mit dabei die deutsche Nummer eins, Norbert Henn aus Amberg, der erstmalig seit 1995 neben der Mannschafts-WM auch in zwei Einzelwettbewerben antrat. Seine Ausbeute: Zwei Silbermedaillen (Einzel und Doppel Herren 60) sowie die Bronzemedaille mit dem Team.
Das deutsche Herren-60-Team mit Manfred Jungnitsch, Kapitän Norbert Henn, Klaus Liebthal und Florian Ebner war an Nr. 4 gesetzt. Die Gruppenspiele gegen Schweden und Argentinien und auch das Viertelfinale gegen starke Engländer wurden souverän mit 3:0 gewonnen, wobei die beiden Einzel jeweils von Jungnitsch und Henn bestritten wurden. Dank der unglücklichen Auslosung musste Deutschland im Halbfinale gegen den amtierenden - und somit favorisierten - Weltmeister Australien antreten. Henn gewann sein Auftakteinzel klar, Jungnitsch aber hatte keine Chance gegen den Weltranglistenersten Glenn Busby.
Das entscheidende Doppel wurde erst im dritten Satz zugunsten der Australier entschieden; Busby/Ford waren an diesem Tag einen Tick besser als die deutschen Meister Liebthal/Henn. Im Spiel um Platz 3 gegen Frankreich spielten Norbert Henn und Klaus Liebthal in den Einzeln groß auf und sicherten sich somit die Bronzemedaille bereits nach den Einzeln.
In der anschließenden Einzelkonkurrenz der Herren 60 mit 134 Teilnehmern war Norbert Henn an Nr. 3 gesetzt. Er gewann der Reihe nach gegen den Schweizer Ritschards, den Tschechen Mares, den Schweden Mats Ljungman, den Amerikaner Ross Perssons und den Engländer Paul French. Im Halbfinale schlug Henn seinen Mannschaftskollegen aus Eschborn, den Amerikaner Daniel Waldman, im ersten Satz nach Tiebreak und mit 6:2 im zweiten.
Mit Spannung wurde das Duell der bislang ungeschlagenen Spieler Mark Vines (USA) und Norbert Henn erwartet. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt bereits elf Einzelerfolge (Team und Einzel) auf dem Konto. Vines holte sich den ersten Satz mit 6:4, hatte beim Stand von 5:2 und 40:15 zwei Matchbälle. Doch Henn gab sich nicht geschlagen, wehrte erst diese beiden und dann noch einen weiteren Matchball ab, bevor er im Tiebreak gewann. Im dritten Satz war die Spannung nicht mehr zu toppen, als Vines seinen sechsten Matchball souverän nutzte und damit war das "Duell auf Augenhöhe" nach kraftraubenden 3,5 Stunden entschieden.
Zeitgleich zu den Einzelkonkurrenzen fanden in der zweiten WM-Woche auch die Konkurrenzen in den Doppeln statt. Henn und Daniel Waldman spielten sich locker durch die ersten Runden. Das Finale, das unglücklicherweise unmittelbar nach Henns Einzelschlacht gegen Vines stattfand, war dann bedingt der fehlenden Körner von Henn und auch der nicht gerade überragenden Leistung seines Doppelpartners Waldman kein reeller Leistungsvergleich. Somit heißen die neuen Weltmeister im Doppel Steve Alger (England) und Alan Rasmussen (Dänemark).













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